Resultatsorientierung – Ausrichtung auf Ergebnisse
Prozessorientierung vs. Ergebnisorientierung

Resultatsorientierung: Die Wirksamkeit von Führungskräften misst sich an Ergebnissen. – Ein ziemlich banaler Satz, der in die Führungswirklichkeit wenig Eingang findet. In diesem Beitrag stelle ich einen Grund dafür zur Diskussion. Außerdem räume ich mit einem weit verbreiteten Irrtum auf.

Resultatsorientierung

Wofür werden Sie bezahlt? – Die meisten Führungskräfte werden formal für eine beispielsweise 40-Stunden-Woche bezahlt. Meist steht in den Verträgen, dass Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind. Dennoch arbeiten die allermeisten Führungskräfte nach dem Prinzip „Zeit gegen Geld“.

Das ist übrigens ein Fragment aus der Industrialisierung. Davor, im Handwerk, bezahlte man für Ergebnisse – Resultatsorientierung. Beispielsweise bestellte man beim ortsansässigen Schreiner einen neuen Esstisch oder ein Bett. Man bestellte vom Konditor die Torte, beim Friseur den Haarschnitt oder beim Schuster ein paar neue Schuhe. Dem Kunden oder Käufer war völlig egal, ob der Uhrmacher für eine Reparatur 10 Minuten oder 20 Stunden benötigte. Er bezahlte die Reparatur und nicht die Arbeitszeit.

Mit der Industrialisierung kam die Arbeit nach Stunden gegen Geld. Mehr Geld zu verdienen, ging nur durch mehr Stunden Arbeit. Damit hat sich aber in den letzten 100 bis 150 Jahren das Verständnis auf Arbeitszeit und damit auf die Arbeit selbst fokussiert. Wer erfolgreich im Beruf sein wollte, muss viel und hart Arbeiten. Er muss zusätzliche Qualifikationen erwerben und auf Familie, Freizeit und Hobbies verzichten.

Die Folgen fehlender Resultatsorientierung

Geld gegen (Arbeits-/Lebens-)Zeit hat weitreichende Folgen. Mühe, Anstrengung und Entbehrung liegen im Zentrum der Betrachtung. Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Das Leben ist kein Ponyhof. Erst der Fleiß, dann er Preis. Alles das beschreibt, dass Arbeit anstrengend ist und man hart arbeiten muss, um vorwärts zu kommen. Zudem ist Arbeit in der Regel sinnlos, wenn man nicht ihr Ergebnis betrachtet. Es fehlt Motivation durch Resultatsorientierung.

Führungskräfte, die als gutes Beispiel voran gehen, hetzen über den Flur von einem Meeting zum anderen, kommen immer zu spät, weil sie so viel zu tun haben und sind ständig erreichbar. Ihre Familie geht kaputt, die Gesundheit leidet und alle glauben, dass das beruflicher Erfolg ist. Manch einer bezahlt das mit seinem Leben. Drehzahlorientierung statt Resultatsorientierung.

Die unreflektierte Gegenbewegung

Bei ständiger Zunahme der Krankenquote seit 2007 und insbesodere rasant steigender psychischer Erkrankungen, wird immer mehr die Forderung laut, weniger zu arbeiten, mehr Pausen zu machen, den Druck zu reduzieren. Sabaticals, Auszeiten, flexibles und mobiles Arbeiten sowie Homeoffice werden gefordert. Und ich bin überzeugt, dass das blanker Unsinn ist, solange wir den Fokus auf Arbeitszeit und Arbeit richten.

Wir können noch so viel Ruheräume, Massagen am Arbeitsplatz und Yogakurse in der Mittagspause anbieten: Solange der Fokus auf Arbeit liegt, nehmen Belastungen weiter zu. Sinnlos.

Resultatsorientierung - Ziele formulierenResultatsorientierung heißt: Ergebnisse zählen

Die Vision von Upstalsboom könnte in dieser Richtung auch falsch verstanden werden: Glückliche Menschen. Ich halte diese Vision aber für eine der genialsten überhaupt. Sie fokussiert auf Ergebnisse, nämlich glückliche Gäste und glückliche Mitarbeiter. Glückliche Mitarbeiter entstehen aber nur, wenn die Gäste glücklich sind. Und das ist ein Ergebnis.

Ich bin überzeugt, würde man Mitarbeiter (und Führungskräfte) nur nach Ergebnis bezahlen, würden Überstunden wegfallen, Produkte und Dienstleistungen erheblich besser, Krankenquoten sinken und die Stimmung steigen.

Ein fataler Irrtum

Arbeit muss nicht Freude machen. Ich schreibe regelmäßig solche Artikel, wie diesen. Manchmal zermartere ich meinen Kopf, um ein passendes, inspirierendes Thema zu finden. Dann schlage ich mir manchmal die halbe Nacht um die Ohren, damit der Beitrag gut wird. Ich finde achtsam jeden Fehler (was nicht immer gelingt). Und oft ist dafür einfach viel zu wenig Zeit. Macht mir das Spaß? Nicht immer. Wissen Sie, was mir Spaß macht? Wenn ich von Lesern höre, wie dieser oder jener Beitrag den Führungsalltag inspiriert hat. Da tanze ich um meinen Schreibtisch. Und natürlich schreibe ich nächste Woche wieder einen Beitrag – wegen des Ergebnisses, damit Führung besser gelingt.

Ergebnisse müssen Freude machen. Exzellente Führungskräfte lenken den Fokus (auch und insbesondere den ihrer Mitarbeiter) auf Resultate. Jetzt werden Führungskräfte und Verantwortungsbereiche wirksam. Jetzt werden sie effektiv. Und das bedeutet, interessantere Jobs, leichteres Arbeiten, mehr Freude am Erfolg und Entwicklungsmöglichkeiten hin zu mehr Verantwortung, bedeutenderen Aufgaben und möglicherweise auch Karriere.

Die Zukunft

Resultatsorientierung: Vision - Mission - Strategie - Ziele - MARCUS HEINIn der anbrechenden Zeit der Digitalisierung wird Arbeitszeit zunehmend weniger im Fokus stehen. Hier geht es wieder nur um Ergebnisse. Das ist auch der Grund, warum die großen (und auch kleinen) Konzerne alle sterben werden, wenn sie den Fokus nicht ändern. Mich interessiert zunehmend weniger mein vier-rädriges Statussymbol vor der Haustüre. Mich interessiert das Ergebnis, von A nach B zu kommen bzw. eigentlich nur bei B sein.

Fazit für mehr Resultatsorientierung

Für mehr Resultatsorientierung empfehle ich folgendes Vorgehen:

  1. Schreiben Sie alle Resultate Ihres Verantwortungsbereiches auf, für die Sie bezahlt werden.
  2. Ordnen Sie die Resultate der Priorität nach.
  3. Planen Sie den jeweiligen Folgetag anhand dieser Resultate.
  4. Eliminieren Sie alle Aufgaben, die diesen Resultaten nicht dienen.
  5. Erinnern Sie Ihre Mitarbeiter immer weider an die Resultate (und nicht an To-Do’s).
  6. Schenken Sie Aufmerksamkeit, Lob und Anerkennung für Resultate (und vergeben Sie keine Fleißkärtchen).

Ich verspreche Ihnen keine Wunder. Aber die meisten Führungskräfte, die diesen Grundsatz mutig und beherzt umsetzen, erleben wahre Wunder: Deutlich bessere Ergebnisse bei deutlich motivierteren Mitarbeitern.

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Autor

Marcus Hein ist Experte für Neurologische Führung, hat über dreißig Jahre Führungs- und fast 20 Jahre Trainings- und Coachingerfahrung. 

Literaturemfpehlung

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