Burnout – Ein Symptom, viele Facetten
Burnout hat viele Facetten. Warum sollten sich Führungskräfte damit beschäftigen und welchen Einfluss haben Sie?
Inzwischen sind Mitarbeiter aus vielen Büros verschwunden und im Home Office angekommen, Chefs meistens auch. Die einen sind diesen Schritt mit großer Begeisterung gegangen, Andere hatten große Bedenken, und wieder andere kommen damit gar nicht zurecht. Die Arbeitssituationen im Home Office sind höchst unterschiedlich und die Führungskräfte stehen oft vor einer völlig neuen Situation.
Ist Home Office nur eine vorübergehende Erscheinung? Jetzt kommt ein neuer Eindruck zunehmend hinzu: Vor vierzehn Tagen hörte ich von einem Unternehmen, das bislang Home Office strikt ablehnte, dass sie das Büro schließen und das Gebäude verkaufen wollen. Mietersparnis: mehrere 10.000 Euro pro Monat. Gestern erfuhr ich von einer Führungskraft, dass sie auch nach Corona zwei Tage in der Woche im Home Office arbeiten wolle.
Ich bin überzeugt, dass Corona die Tür zum Home Office und damit sicher auch zum mobilen Arbeiten (was nicht identisch ist!) deutlich schneller öffnet, als wir bisher dachten – also keine Krisenerscheinung. Kluge Köpfe, die Limits sprengen, nutzen die Chance und entwickeln ihre Führungskompetenzen weiter. Dazu nachstehend ein paar Tipps.
Nachstehend gebe ich Ihnen 13 Tipps, wie Führen auf Distanz ins Home Office perfekt gelingt.
Viele Führungs- (und Kommunikations-)probleme entstehen, weil wir die Verschiedenartigkeit der Menschen nicht bedenken. Dies bezieht sich auch auf Ängste, Fähigkeiten und Werte. Hören Sie deshalb den Mitarbeitern vorbehaltlos zu (was hirntechnisch eine echte Herausforderung ist), um in dieser neuen Situation Sicherheit und Orientierung zu geben.
Was braucht Ihr Mitarbeitender? Der eine braucht seine Kolleginnen und Kollegen, der andere, dass er vom Chef gesehen wird und der dritte seine Ruhe. Der eine braucht eine klare Struktur, der andere würde lieber abends arbeiten, weil die Kinder dann im Bett sind. Unternehmen sind, auch in Corona-Zeiten, kein Wünsch-Dir-was. Dennoch hilft es, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu kennen und bei Entscheidungen bestmöglich zu berücksichtigen. Diese Investition zahlt sich für Sie rasch aus.
Ich beobachte einige Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter sich selbst überlassen. Senken Sie nicht ohne Not den Leistungsanspruch. Vereinbaren Sie klare Ziele mit eindeutigen Deadlines. Fragen Sie den Mitarbeiter, ob das möglich ist. Sorgen Sie für Commitment. Ziele im neurologischen Sinne sind Ergebnisse. Beschreiben Sie also den Zielzustand.
Nicht jeder Mitarbeiter kommt mit der neuen Situation gut klar. Fragen Sie jeden einzelnen Mitarbeiter, was gut geht und was Sie besser machen können. Gehen Sie dabei mit Beispiel voran: Sprechen Sie auch offen über Ihre Situation. Führungskräfte müssen natürlich Superman sein. Sie schaffen einen enormen Vertrauenszuwachs, wenn Sie auch über Ihre Schwierigkeiten sprechen. Und Vertrauen braucht es gerade in dieser Zeit der Veränderung.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Büro und Home Office ist, dass Mitarbeiter weniger Informationen erhalten. Der Flur-Funk verstummt. Jetzt müssen Sie deutlich stärker informieren. Sorgen Sie für Transparenz – soweit das möglich ist – bezüglich unternehmerischer Überlegungen und Entscheidungen.
Es empfiehlt sich, mindestens einmal pro Woche mit allen Mitarbeitern per Videoschaltung zusammen zu kommen. Dabei geht es um aktuelle Themen und Herausforderungen der nächsten Tage. Nehmen Sie die Arbeit Ihrer Mitarbeiter wertschätzend wahr. Hinterfragen Sie interessiert. Halten Sie sich mit Besserwisserei zurück.
Beginnen Sie die Konferenz mit einer Frage, die nichts mit dem Job zu tun hat, die reihum beantwortet wird. Diese Frage stellt dann von Woche zu Woche ein anderer Mitarbeiter. Beispiel: „Was würde ich morgen am liebsten sehen, wenn ich Giraffe wäre?“ Oder: „Was tue ich als erstes, wenn Corona vorbei ist?“ – Damit aktivieren Sie auch die ruhigeren Mitarbeiter.
Beginnen Sie möglichst jeden morgen mit einer kurzen Videokonferenz (15 Minuten). Das „zwingt“ die Mitarbeiter dazu, sich büromäßig anzuziehen und sorgt so für das richtige Mindset. Außerdem simulieren Sie damit den ersten Kaffee im Büro und den für das soziale Miteinander so wichtigen smalltalk.
Sie bekommen jetzt nicht mehr so viel von Ihren Mitarbeitern mit. Fragen Sie (alle!) Ihre Mitarbeiter unter vier Augen (zwei Ohren) systematisch nach Erfolgserlebnissen der letzten Tage und schenken Sie Anerkennung. Lassen Sie diese Anerkennung einfach so im Raum stehen, ohne von Ihren eigenen Erfolgen zu sprechen, Verbesserungen vorzuschlagen oder neue Aufgaben zu kommunizieren.
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Marcus Hein ist Experte für Neurologische Führung, hat über dreißig Jahre Führungs- und fast 20 Jahre Trainings- und Coachingerfahrung.
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1 Kommentar zu „Home-Office – 13 Tipps zum Führen von Mitarbeitern auf Distanz“
Sehr geehrter Herr Hein,
ich kann Ihre 13 Tipps nur allen Führungskräften ans Herz legen. Ich bin gerade aus der Versuchsphase in die Phase der Umsetzung übergegangen, und es entwickelt sich recht positiv. Liebe Führungskräfte, traut euch. Jetzt! Ihr werdet überrascht sein.
Viel Erfolg dabei
Jörg Holtfreter