Stärkenorientierung
Mitarbeiter, die nahezu perfekte Leistungen zeigen, sind starke Mitarbeiter. Sie erfüllen überwiegend Aufgaben, die ihren Stärken entsprechen. Sie sind Mitarbeiter, die belastbar sind, gesund bleiben und überdurchschnittliche Ergebnisse bringen. Dazu beizutragen, sehe ich als Ihre Verantwortung.
Ein wichtiges Element ist das Konzept der Selbstwirksamkeitsüberzeugung. Mitarbeiter, die ihre Stärken beweisen können, werden aus tiefster Überzeugung den Anforderungen gerecht. Das reduziert ganz nebenbei den wahrgenommenen Stress. Der Mitarbeiter erzeugt eine innere, psychische Stärke und weiß, dass er jedes Problem lösen und beseitigen kann.
Ich selbst habe immer dafür gesorgt, dass meine Mitarbeiter echte Experten und besser waren, als ich. Lassen Sie mich eine Metapher verwenden: Wenn ein Mitarbeiter in Excel richtig gut war, habe ich sie oder ihn nicht zum Word-Seminar, sondern zum Excel-Spezial-Seminar geschickt, damit er noch besser wird. Unternehmen, die auf leistungsstarke Mitarbeiter setzen, fördern die Expertise. Zehnkämpfer bringen herausragende Leistungen. Aber immer sind diese Leistungen schlechter als die eines Spezialisten.
New Work und Stärkenorientierung
New Work stellt die zentrale Frage: Was ist das, was Du wirklich, wirklich tun willst? Die Antwort auf diese Frage hat nahezu immer etwas mit Talenten und Stärken zu tun. Denn dort ist die Motivation am höchsten und es macht Freude, großartige Leistungen zu vollbringen. Stärkenorientierung in der Führung fragt ständig danach, wo Mitarbeiter beinahe perfekte Leistungen bringen können und was sie wirklich, wirklich tun wollen.
Ich kenne ein Unternehmen, das diese Stärkenorientierung eingeführt hat. In diesem Unternehmen dürfen Mitarbeiter alternative Arbeitsplätze ausprobieren und sich fünf Tage im Jahr in einem Thema weiterbilden, das nichts mit dem aktuellen Job zu tun hat. Hier können sie Alternativen testen und sich auf den Weg machen, das zu tun, was sie wirklich, wirklich wollen und was ihren Talenten und Stärken entspricht. Das Unternehmen profitiert von überdurchschnittlicher Motivation und nahezu perfekter Leistung. Sie erhalten für ihre Leistung am Markt doppelt so hohe Preise, wie der Wettbewerb.
Drei Tipps für mehr Stärkenorientierung
Abschließend möchte ich Ihnen drei Tipps mitgeben, mit der Sie stärkenorientiert führen und damit dazu beitragen, dass Mitarbeiter aufblühen und über sich hinauswachsen:
- Fragen Sie jeden einzelnen Mitarbeiter immer wieder, was ihm leicht fällt. Die meisten haben darauf keine spontane Antwort. Notieren Sie diese genannten Talente und sammeln sie diese über einen längeren Zeitraum. Schreiben Sie auch auf, welches Spezialwissen ein Mitarbeiter hat und welche besonderen Fähigkeiten er entwickelt und immer wieder trainiert hat. (Das ist keine Aufgabe für vier Wochen!)
- Beobachten Sie jeden einzelnen Mitarbeiter und notieren Sie sich, was Sie an Talenten, Wissen und Fähigkeiten feststellen können. Hat er für bestimmte Dinge ein besonderes Geschick? Hat er in einem oder mehreren Themen Spezialwissen (auch außerhalb des Jobs)? Fallen ihm ganz offensichtlich Dinge ganz leicht? Schreiben Sie auch auf, in welcher Situation sie das beobachtet haben. Das alles fügen Sie der Sammlung unter 1. hinzu.
- Überlegen Sie bei der nächsten Sonderaufgabe, welchem Mitarbeiter diese Aufgabe besonders leicht fallen könnte. Entscheiden Sie das nicht sympathiegetrieben aus dem Bauch, sondern ziehen Sie Ihre Notizen zu Rate.
Allein die konsequente Anwendung dieser drei Tipps wird Ihren Verantwortungsbereich und Ihre Mitarbeiter überdurchschnittlich wachsen lassen. Und dafür brauchen Sie nicht einmal ein besonderes Talent, aber Konsequenz.
3 Kommentare zu „Stärken & Talente in der Neuro<em>logischen</em> Führung“
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