Der Circle of Influence: Ein neurowissenschaftlicher Ansatz zur Führung von Mitarbeitern
‎Circle of Influence - Prinzip hocheffektiver Führungskräfte

Die Führung von Mitarbeitern ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die ein tiefes Verständnis für menschliches Verhalten und effektive Strategien erfordert, um nachhaltigen Erfolg zu erzielen. Ein Konzept, das Führungskräften dabei helfen kann, ihren Einfluss und ihre Wirksamkeit zu maximieren, ist der „Circle of Influence“, inspiriert von den Prinzipien der Neurowissenschaften und Psychologie.

Kernaussagen

  1. Konzepte verstehen: Der Circle of Interest, Circle of Influence und Circle of Control sind wichtige Begriffe für effektive Führung.
  2. Neurowissenschaftliche Grundlagen: Das limbische System beeinflusst, wie Führungskräfte auf verschiedene Einflüsse reagieren und Entscheidungen treffen.
  3. Fokus auf den Circle of Influence: Führungskräfte sollten sich auf Bereiche konzentrieren, die sie direkt oder indirekt beeinflussen können, um positive Veränderungen zu bewirken.
  4. Praktische Anwendung: Verbesserte Kommunikation, gepflegte Beziehungen und optimierte Prozesse erhöhen die Teamproduktivität und Zufriedenheit.
  5. Selbstführung: Regelmäßige Selbstreflexion, Weiterbildung und Stressmanagement sind entscheidend für die nachhaltige Wirksamkeit einer Führungskraft.

Die Grundlagen: Circle of Interest, Circle of Influence und Circle of Control

Bevor wir uns den Anwendungen im Führungsalltag widmen, ist es wichtig, die Begriffe „Circle of Interest“, „Circle of Influence“ und „Circle of Control“ zu verstehen.

  • Circle of Interest (Interessenkreis): Dies umfasst alle Themen und Ereignisse, die unsere Aufmerksamkeit erregen, auch wenn wir keinen direkten Einfluss darauf haben. Dazu gehören globale Ereignisse, Markttrends oder gesellschaftliche Entwicklungen. Hierzu zählen im Übrigen auch gemäß der Eisenhower-Matrix alle C-Prioritäten, die mit großer Dringlichkeit daherkommen.

  • Circle of Influence (Einflusskreis): Hier befinden sich die Dinge, auf die wir direkt oder indirekt Einfluss nehmen können. Dies umfasst Beziehungen, Kommunikationswege, Arbeitsprozesse und sogar die Kultur innerhalb des Unternehmens.

  • Circle of Control (Kontrollkreis): Der Kontrollkreis beinhaltet alles, worüber wir direkte Kontrolle haben, wie unsere eigenen Handlungen, Reaktionen und Entscheidungen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn Entscheidungen treffen wir zum weit überwiegenden Teil unbewusst. Unser Gehirn liefert aber zu dieser Entscheidung innerhalb von Bruchteilen von Sekunden die passenden Argumente. Es ist also fraglich, ob wir das wirklich unter Kontrolle haben.

Neurowissenschaftliche Grundlagen des Einflusses

Neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass unser Gehirn ständig Informationen aus unserer Umgebung verarbeitet und auf Basis dieser Informationen Entscheidungen trifft. Das limbische System, das für Emotionen und Erinnerungen verantwortlich ist, spielt eine zentrale Rolle dabei, wie wir auf verschiedene Einflüsse reagieren.

Das Verständnis dieser Prozesse kann Führungskräften helfen, ihre Strategien besser zu gestalten. Indem sie ihren Circle of Influence identifizieren und erweitern, können sie positive Verhaltensweisen verstärken und das Arbeitsumfeld optimieren.

Fokus auf den Circle of Influence: Prioritäten setzen

Für eine effektive Führung sollten Manager ihren Hauptfokus auf den Circle of Influence legen. Warum? Weil hier der größte Hebel zur Veränderung liegt. Während der Circle of Interest zwar informativ sein kann, birgt er oft Themen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen und daher zu Frustration und Ineffizienz führen können.

Praktische Anwendungsfälle mit großem Einfluss

  1. Kommunikation verbessern: Eine Führungskraft kann ihre Kommunikationsfähigkeiten nutzen, um ein offenes und vertrauensvolles Arbeitsumfeld zu schaffen. Durch regelmäßige Meetings, Feedback-Gespräche und transparente Kommunikation kann das Vertrauen innerhalb des Teams gestärkt werden.

  2. Beziehungen pflegen: Der Einfluss auf die Teamdynamik und die Beziehungen zu den Mitarbeitern kann nicht unterschätzt werden. Eine Führungskraft sollte darauf achten, ein unterstützendes und inklusives Umfeld zu fördern, in dem sich jeder Mitarbeiter wertgeschätzt fühlt.

  3. Prozesse optimieren: Führungskräfte haben oft die Möglichkeit, Arbeitsprozesse zu beeinflussen und zu verbessern. Indem sie ineffiziente Abläufe identifizieren und optimieren, können sie die Produktivität und Zufriedenheit im Team steigern.

Anwendung im Führungsalltag: Ein Beispiel

Stellen Sie sich vor, Sie sind eine Führungskraft in einem mittelständischen Unternehmen. Eines Ihrer Teams zeigt wiederholt schlechte Leistungen, was zu Unzufriedenheit sowohl im Team als auch bei den Kunden führt. Anstatt sich auf externe Faktoren wie Marktbedingungen oder Wettbewerb zu konzentrieren (Circle of Interest), fokussieren Sie sich auf Ihren Circle of Influence.

  1. Analyse der Teamdynamik: Sie führen Einzelgespräche und Team-Meetings durch, um die Ursachen für die schlechte Leistung zu verstehen. Sie stellen fest, dass es Kommunikationsprobleme und Missverständnisse über die Ziele gibt.

  2. Einführung von regelmäßigen Feedback-Schleifen: Basierend auf den neurowissenschaftlichen Erkenntnissen über positive Verstärkung und Motivation führen Sie regelmäßige Feedback-Runden ein. Sie nutzen dabei spezifische, konstruktive Rückmeldungen, die die Leistung und das Engagement der Mitarbeiter fördern.

  3. Förderung einer positiven Kultur: Sie arbeiten aktiv daran, eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit zu schaffen. Sie ermutigen die Mitarbeiter, ihre Ideen einzubringen und Verantwortung für ihre Aufgaben zu übernehmen.

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Selbstführung der Führungskraft

Neben der Führung von Mitarbeitern ist die Selbstführung ein entscheidender Aspekt, der oft vernachlässigt wird. Effektive Selbstführung bedeutet, dass Sie sich Ihrer eigenen Stärken und Schwächen bewusst sind und aktiv daran arbeiten, Ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Auch hier liegt die Weisheit darin, sich um die Bereiche zu kümmern, in denen Sie mindestens Einfluss nehmen können. Gerade Stressursachen liegen oft außerhalb unseres Einflusses. Richten wir unseren Blick darauf, wird er nur größer. Klüger ist es, sich um die Circle of Influence und Control zu kümmern. Hier ist der Einfluss am größten.

Praktische Schritte zur Selbstführung:

  1. Selbstreflexion: Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um Ihre eigenen Handlungen und Entscheidungen zu reflektieren. Welche Dinge liegen in Ihrem Circle of Control? Welche Strategien waren erfolgreich, und welche nicht?

  2. Weiterbildung: Bleiben Sie auf dem neuesten Stand der Forschung in den Bereichen Neurowissenschaften und Psychologie. Diese Erkenntnisse können Ihnen helfen, Ihre Führungsstrategien kontinuierlich zu verbessern.

  3. Stressmanagement: Nutzen Sie Techniken wie Achtsamkeit und Meditation, um Ihr Stresslevel zu kontrollieren. Ein klarer Kopf und ein ausgeglichener emotionaler Zustand sind entscheidend für effektive Führung.

Schlussfolgerung

Der Circle of Influence bietet Führungskräften ein mächtiges Werkzeug, um ihren Einfluss und ihre Effektivität zu maximieren. Indem sie sich auf die Bereiche konzentrieren, in denen sie direkten (Circle of Control) oder indirekten Einfluss (Circle of Influence) ausüben können, können sie positive Veränderungen bewirken und ein produktives, engagiertes Arbeitsumfeld schaffen.

Neurowissenschaftliche Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung von Kommunikation, Beziehungen und Prozessoptimierung als zentrale Elemente der Führung, die zum Circle of Influence zählen. Gleichzeitig ist die Selbstführung der Führungskraft unerlässlich, um nachhaltig erfolgreich zu sein.

Indem Sie diese Prinzipien in Ihren Führungsalltag integrieren, können Sie nicht nur die Leistung und Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter steigern, sondern auch Ihre eigene Entwicklung und Zufriedenheit als Führungskraft fördern. So schaffen Sie die Grundlage für langfristigen Erfolg und ein harmonisches, effektives Arbeitsumfeld.

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