
Leistungsmotivation erkennen und zielgerichtet nutzen
Leistungsmotivation ist Teil der Big Three in der Motivationslehre. Sie zu erkennen und zielgerichtet zu nutzen beschreibe ich hier.
Die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass viele Mitarbeiter ins Home Office gewechselt sind. Das war zunächst eine Arbeitsschutz-Maßnahme. Gleichzeitig zeigte es aber auch, dass Home Office eine Alternative zum regulären Büro ist. Dann wurden die Infektionszahlen besser, Mitarbeiter mussten an den regulären Schreibtisch zurückkehren, ob sie wollten oder nicht. Jetzt soll es ein Gesetz geben, dass ein Recht auf Home Office festschreibt. Darüber kann man denken, was man will. Bei jetzt wieder deutlich zunehmenden Infektionszahlen ist es wahrscheinlich, dass wieder viele Mitarbeiter ins Home Office dürfen oder müssen. Aber sind alle gleichermaßen für Home Office geeignet? Wer besser, wer schlechter?
Die Arbeit im Home Office hat ein ganz spezielles Neurologisches Anforderungsprofil, wie jede andere Arbeit und Arbeitsstätte auch. Jeder einzelne Mensch und Mitarbeiter folgt individuell sehr unterschiedlichen Denk- und Motivationsstrategien. Ich möchte Ihnen zeigen, welche Strategien im Home Office besser aufgehoben sind.
Home Office ist besser für eher anstrebend motivierte Mitarbeiter geeignet. Ihnen vermitteln Sie klare Ziele und wenn diese gut formuliert sind (siehe Ziele gehirngerecht formulieren), wirken sie stark orientierend und motivierend.
Im Home Office ist eine reaktive Motivationsstrategie besser, allerdings mit einem gewissen, nicht zu großen proaktiven Anteil. Mitarbeiter sollten keine unbändige Eigeninitiative entwickeln (proaktiv), da diese auf Distanz wenig kontrollier- und steuerbar ist.
Optional motivierte Mitarbeiter entwickeln (insbesondere bei höherem Proaktiv-Anteil) viel Kreativität und weichen deshalb schnell von vorgegebenen Zielen und Aufgaben ab. Das ist auf Distanz oft schwer oder nur aufwändig zu beobachten. Deshalb ist eine prozedurale Motivationsstrategie besser auf Distanz.
Gleich-motivierte Mitarbeiter sind gut für Standard- und wiederkehrende Prozesse geeignet. Sie suchen nicht die Abwechslung. Für Sie ist der Wechsel ins Home Office schwierig, gewöhnen sie sich daran, ist der Wechsel zurück wieder schwierig. Der Wechsel zwischen Home Office und Büro sollte routinemäßig eingerichtet sein, um beständige Abläufe anzubieten.
Hier gibt es keine eindeutige Ausrichtung. Beides kann im Home Office gehen. Beim Detail-motivierten besteht die Gefahr, dass er zu tief ins Detail abtaucht, sich darin verzettelt und zeitliche Ressourcen verwendet, ohne dass das der Sache dienlich ist. Auf der anderen Seite ist dem Detail-motivierten Mitarbeiter das Detail und Exaktheit wichtig. Er wird exakte Ergebnisse abliefern, was bei reduzierter Kontrollmöglichkeit sehr hilfreich sein kann.
Hier liegt der Vorteil im Home Office unbedingt beim gehorsamen Mitarbeiter. Er wird sich an Regeln und Vorgaben, an vereinbarte Aufgabenpakete und Ziele halten. Der renitente Mitarbeiter opponiert und geht möglicherweise seinen eigenen Weg.
Für das Home Office sind insbesondere Mitarbeiter geeignet, die stärker aufgabenmotiviert sind. Dem menschenmotivierten Mitarbeiter fehlt der unmittelbare Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen, sowie zum Chef. Menschenmotivierte Mitarbeiter werden im Home Office möglicherweise sehr schnell psychisch krank. Das sollten Sie als Führungskraft unbedingt auf dem Schirm haben.
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Arbeitsminister Hubertus Heil will ein Gesetz vorlegen, mit dem es ein Recht auf Home Office gibt. Ich will nicht politisieren – das ist nicht mein Thema. Aber an meinen vorherigen Ausführungen wird deutlich, dass ein “Recht für alle” unsinnig ist und weder vom Arbeitgeber, noch vom Mitarbeiter gewünscht ist. Sicherlich sollte der Arbeitsschutz in diesem Gesetz neu definiert werden. Aber aus gesundheitlicher und motivationaler Sicht halte ich das Recht auf Home Office für unsinnig.
Hinzu kommt auch, dass nicht jede Aufgabe für das Home Office geeignet ist. Bereits oben habe ich kreative Prozesse angesprochen. Hierzu gibt es inzwischen auch zahlreiche Artikel und News, so dass ich mich hier kurzfasse. Und auch hier gilt, dass nicht jeder kreative Prozess mit anderen zusammen stattfinden muss. Einige dieser Prozesse brauchen das aber dringend. Doch auch hier stellt sich die Frage, ob das nur im regulären Office oder auch auf einer Parkbank am See oder im Straßencafé stattfinden kann.
Ich habe den Eindruck, dass in dieser Diskussion der Schwanz mit dem Hund wedelt. Für mich wäre wichtiger den Arbeitsort daran festzumachen, was für die Arbeit und den Arbeitenden sinnvoller ist. Dann kann ich entscheiden, ob heute oder morgen Home Office, reguläres Büro, Straßencafé oder Parkbank die bessere Alternative ist. Generelle Regeln helfen hier nicht weiter. Ganz im Gegenteil, sie gefährden die Aufgabe, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens sowie Motivation und Gesundheit der Mitarbeitenden.
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Marcus Hein ist Experte für Neurologische Führung, hat über dreißig Jahre Führungs- und fast 20 Jahre Trainings- und Coachingerfahrung. Er ist Autor der beiden Bücher „Remote Leadership“ und „Neurologische Personalauswahl“ und zahlreicher Fachartikel. Er engagiert sich für eine inspirierte Arbeitswelt, in der Menschen aufblühen und über sich hinauswachsen.
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