Fehlendes SelfCare Management und ihre Konsequenzen
Wir alle haben Phasen im Leben, in denen wir uns hoch intensiv um ein Thema kümmern müssen. Doch bei vielen sind es nicht abgegrenzte Phasen und bei fast allen ist es nicht nur ein Thema, sondern hunderte.
Die meisten Führungskräfte sind in meinen Augen keine Führungskräfte. Überlege Sie einmal, wer oder was Ihren Tagesablauf bestimmt. Ist es Ihr Chef, sind es Ihre Mitarbeitenden oder Kollegen, ist es Ihr eMail-Postfach? Seien Sie bei dieser Frage ehrlich. Wer genau führt Sie? – Im Coaching stelle ich oft fest, dass das eMail-Postfach eine sehr hohe Priorität hat. Damit sind sie aber keine Führungskraft mehr, sondern Geführte/r.
Oft sagen mir Führungskräfte auch, dass Führung keinen Spaß mehr macht. Nicht selten gibt es sogar die Überlegung, wieder einen Schritt zurück zu machen, wenn man nicht auf Geld und Ansehen verzichten müsste. Und so quält man sich durch jeden einzelnen Führungstag, wartet auf den Urlaub und die Rente und hofft, dass es dann besser wird. Nennen Sie das Leben?
Im Übrigen stelle ich in vertraulichen Gesprächen auch immer wieder fest, dass solche Führungskräfte immer mehr nach Genussgiften, wie Koffein oder Süßwaren greifen. Nicht selten bestehen Abhängigkeiten von leistungssteigernden und schmerzreduzierenden Medikamenten oder sogar Drogen.
SelfCare Management als Lösung
Zentraler Aspekt von SelfCare Management, so wie wir es verstehen, ist, Prioritäten zu setzen und das Werkzeug zu schärfen. Sie kennen die Metapher von dem Waldarbeiten, der hoch angestrengt versucht, einen Baum zu fällen. Darauf angesprochen, dass er doch mal das Beil schärfen solle, entgegnet dieser: Ich habe dafür keine Zeit, ich muss den Baum fällen.
Ich hatte das große Glück, einen mir gut bekannten Handwerker bei seiner Arbeit zu beobachten. Was mir sofort auffiel, war, dass sein Werkzeug in einem 1A-Zustand und wohl sortiert war. Er ärgerte sich nicht über einen stumpfen Bleistift, abgenutzte Sägeblätter oder einen verlegten Bohrer. Die Akkus seiner Werkzeuge waren stets maximal geladen. Er suchte sein Werkzeug nicht, sondern wusste exakt wo es liegt – und genau da lag es auch. So sparte er unglaublich viel Zeit, die andere mit dem Suchen, Schärfen und Aufladen vergeudeten. Außerdem lieferte immer erstklassige Arbeit ab.