Regeln und Verbote, aber richtig
Regeln und Verbote - Der Fehler steckt im Detail.

Will man in einem Team zusammenarbeiten, braucht es dazu ein paar Regeln. Als Führungskraft werden Sie darauf achten, dass diese eingehalten werden und vielleicht selbst dafür sorgen, dass es sie gibt. Doch was gibt es dabei zu beachten, damit das auch wirklich funktioniert?

Kernaussagen

  • Regeln müssen möglichst positiv formuliert werden.
  • Eher weniger als mehr, aber deren Sinn (er)klären.
  • Konsequenz in der Einhaltung walten lassen.
  • Regeln vereinbaren, damit Akzeptanz und Commitment erhöht wird.

Regeln sind in der meist Gebote und Verbote. Oft werden sie einmal erlassen und dann nie wieder beachtet. Niemand hält sich dran, oft werden unsinnige auch nie aufgelöst. Manche Regeln werden hoheitlich erlassen und finden dann kaum Akzeptanz.

Voraussetzungen für Regeln

Damit Regeln funktionieren, braucht es ein paar Voraussetzungen:

Regeln müssen verstehbar sein

Regeln - Lieber weniger, ab diese konsequent nachverfolgen.

Wenn Verbote oder Gebote funktionieren sollen, müssen sie dem Neurologischen Grundprinzip Verstehbarkeit dienen. Falls Regeln zu kompliziert sind, werden sie nicht verstanden. Damit werden sie auch von den Mitarbeitenden nicht eingehalten werden können. Hier braucht es Kommunikationsmöglichkeiten, aber auch die Chance, Fragen zu stellen und diese beantwortet zu bekommen.

Regeln müssen sinnhaft sein

„Ab sofort dürfen die Festnetz-Telefone nicht mehr auf das mobile Netz umgeleitet werden.“ Man wollte Weiterleitungskosten sparen und erlies deshalb diese konzernweite Regel. Nun hatten wir in unserer Tochtergesellschaft einen Telefonanbieter, bei dem die Weiterleitung nichts kostete. Also machte die Anweisung keinen Sinn und wirkte daher demotivierend und wurde missachtet.

Regeln müssen konkret und transparent sein

Welche Regeln gelten eigentlich, wer muss sie beachten und was muss ich tun, um sie zu erfüllen? Wenn dem Mitarbeitenden nicht klar ist, wie er sich verhalten muss, tut er im Zweifel eher nichts, als dagegen zu verstoßen.

Leadership Training

Neurologische Führung

Mitarbeiterbindung

Wer in einer sich wandelnden Arbeitswelt erfolgreich führen will, muss Menschen verstehen. Wer wirksam Einfluss nehmen und Mitarbeitende motivieren will, muss wissen, wie sie denken und sich motivieren.. Das Wissen aus der Neurologischen Führung  hilft, Mitarbeiter wirksam zu führen und überdurchschnittliche Erfolge zu realisieren.

In diesem Leadership Trainings lernen Sie, Menschen besser zu verstehen und die Neurologischen Grundprinzipien in den Führungsalltag zu integrieren.

Hier gibt es mehr Informationen …

Voraussetzung für wirksame Regeln

Damit Regeln das bewirken, was sie bewirken sollen, müssen auch dazu bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Diese sind nachfolgend dargestellt.

Positive Formulierung von Regeln

In einer großen Studie hat man festgestellt, dass Verbote, Menschen langsamer machen. „Den Rasen nicht betreten!“ – dieses Verbot kann sehr sinnvoll sein. Damit das menschliche Gehirn die Regel überhaupt ersteinmal verstehen kann, muss es sich die Missachtung vorstellen, also das Rasenbetreten. Damit ist das Gehirn beschäftigt. Darüber hinaus ist immer noch nicht klar, was stattdessen gemeint ist. Deshalb empfiehlt es sich, Regeln möglichst immer positiv zu formulieren. „Auf den Wegen bleiben.“ ist eine klare Formulierung, bei dem das Gehirn keinen Umweg gehen muss.

Nur wenige Regeln

Oft werden Regeln einmal erlassen aus gutem Grund, werden dann aber nie wieder überprüft. Daraus ergibt sich zum Beispiel für Mitarbeitende (und Führungskräfte) oft eine Sammlung, von der nicht so recht klar ist, welche noch gilt und welche nicht. In diesem Fall empfehle ich die Regelinventur, in dem jede Regel auf ihre Aktualität geprüft wird. Tendenziell empfehle ich auch nur dann Regeln einzuführen, wenn dies wirklich absolut notwendig und mit Sinn erfüllt wird.

Regeln konsequent einhalten

Sind sie in Kraft gesetzt, müssen sie auch konsequent überprüft und eingehalten werden. Die Helmpflicht in der Produktion ist eine Regel, die immer und für Jeden gilt. Wird sie vom Geschäftsführer nicht eingehalten, braucht es Konsequenzen, was aber oft nicht durchsetzbar ist. Trägt ein Mitarbeiter keinen Helm und ist er vielleicht jemand, mit dem es immer ellenlange Diskussionen gibt, scheut man oft konsequentes Vorgehen. Doch das führt letztlich dazu, dass die Regel zur Makulatur wird. Also entweder konsequent oder gar nicht.

Regeln möglichst miteinander vereinbaren

Oft werden Regeln missachtet, weil ihr Sinn nicht verstanden wird. Das ist ein Kommunikationsauftrag für Führungskräfte. Und Sie können es sich ein wenig einfacher machen, wenn sie die Regeln miteinander vereinbaren. Gerade beim Führen auf Distanz braucht es zum Beispiel ein paar Regeln zur Kommunikation. Sobald Sie diese Regeln mit Ihren Mitarbeitern gemeinsam vereinbaren, erhöhen Sie das Commitment und das Einhalten enorm. Das können Sie zwar nicht bei jeder, aber bei dem überwiegenden Teil machen.

Haben Sie Fragen?

  • Schreiben Sie Ihre Frage gerne unten in die Kommentare. Oder:
  • Schreiben Sie mir eine eMail unter info@marcus-hein.de.

Teilen Sie gerne auch Ihre persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema in den Kommentaren.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge und Impulse …

Home Office - Remote Leadership - Führen in der hybriden Arbeitswelt
Marcus Hein

Exzellente Führungskräfte – Vier Faktoren, die sie unterscheiden.​

Gute Führungskräfte stellen sich immer einmal die Frage, was sie noch besser machen können. Eine internationale, groß angelegte Studie ging der Frage nach, was exzellente Führungskräfte von den durchschnittlich guten Führungskräften unterscheidet. Zu ihrer großen Überraschung waren das nur vier Faktoren. Sind die erlernbar?https://www.youtube.com/watch?v=9vSMEWti1kI Exzellente Führungskräfte haben eine exzellente Ausbildung, hohe Intelligenz, sind sozial und

Jetzt lesen ...
Management vs. Leadership
Marcus Hein

Leader oder Follower – Welche Führungskraft sind Sie?

Gestern im Webinar „Führung und Gesundheit: Den Krankenstand nachhaltig senken.“ kommentierte ein Teilnehmer, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Senkung des Krankenstandes „schlachtentscheidend“ auch davon abhängig sind, „welche Rahmenbedingungen, Kultur und Mentalität die Vorgesetzten vom Arbeitgeber bekommen.“ Gerade an diesem Morgen las ich einen Artikel über Leader und Follower auf Führungspositionen. Und seit Wochen und Monaten

Jetzt lesen ...
Hohe Motivation durch Sinnstiftung
Marcus Hein

Hohe Motivation durch Sinnstiftung

Wünschen Sie sich manchmal mehr Motivation bei Ihren Mitarbeitern? Viele machen Dienst nach Vorschrift oder haben gar innerlich gekündigt. Hohes Engagement können Sie nicht erwarten, obwohl die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen dies dringend benötigen. Wollen Sie das ändern? Sinnstiftung ist ein wesentlicher Treiber für Motivation. Menschen sind dann hoch motiviert, wenn sie etwas tun können

Jetzt lesen ...
Marcus Hein (2019): Neurologische Personalauswahl
Marcus Hein

Autoreninterview zur Neurologischen Personalauswahl

In der aktuellen Ausgabe (06/2019) DGFP PERSONALFÜHRUNG der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) erscheint ein Autoreninterview zu meinem Buch Neurologische Personalauswahl. Dieses Interview können Sie hier herunterladen. Die Redakteurin Sabine Schritt hat für die DGFP Personalaführung mit mir das Interview geführt, das Sie hier herunterladen können. In meinem Buch Neurologische Personalauswahl erfahren Sie die Grundlagen

Jetzt lesen ...
Führungskräfte - Erfolgreich delegieren
Marcus Hein

Hierarchie und die Welt von New Work

In den Big Three der Psychologie kennen wir macht-, leistungs- und anschlussmotiviert. Ich bin überzeugt, dass Führungskräfte stärker macht-motiviert denken und handeln. Würden in New Work Hierarchien mehr und mehr wegfallen, gäbe es keine Positionen mehr für macht-motivierte Mitarbeiter. Stimmt das? Und wenn ja, was tun die dann? Machen die sich dann alle selbstständig? https://www.youtube.com/watch?v=e5-PbNMwJNE

Jetzt lesen ...
Neurologisches Grundprinzip Feedback & Würdigung macht Lust auf Leistung
Marcus Hein

Lob – Motivierende und zerstörerische Wirkung

Sie müssen Ihre Mitarbeiter auch mal loben. Angeblich hat Lob eine motivierende Wirkung und ihre Gegner sagen: Nichts gesagt ist gelobt genug. Ist Lob uneingeschränkt positiv zu bewerten? Gibt es auch negative Auswirkungen von Lob? Was ist zu beachten, damit Lob die Wirkung erzielt, die wir uns als Führungskraft wünschen? https://www.youtube.com/watch?v=c3-yEjjVHQY Lob und Feedback Der

Jetzt lesen ...
Nach oben scrollen
Blog - Leadership-Impulse - MARCUS HEIN - Akademie für Neurologische Führung
Impulsletter abonnieren

Impulse für exzellente Führungskräfte.

Ihre Anmeldung

Angaben mit * sind Pflichtangaben.

 

Mit Angabe meiner Daten und Absenden der Anmeldung erkläre ich mich einverstanden, den hier bestellten Newsletter per E-Mail zu erhalten. Meine Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. Weitere ausführliche Informationen in der
Datenschutzerklärung

 
Angaben mit * sind Pflichtangaben.