
Misstrauen und Kontrolle – Folge für das Belohnungssystem
Misstrauen, oft durch Kontrolle erzeugt, wirkt hemmend auf das Belohnungssystem des Mitarbeitenden.
In der Regel schließen Führungskräfte für sich selbst Burnout grundsätzlich erst einmal aus. Der 14-Stunden-Tag ist schließlich normal. Wenn man was werden und sein will, muss man sich anstrengen und kämpfen.
Wenn Führungskräfte über Burnout sprechen, dann eher mit dem Blick auf die Mitarbeiter. Entweder hat man Sorge um die Leistungsträger, ob sie der Belastung dauerhaft standhalten. Oder man kritisiert die, die mit Burnout bereits ein dreiviertel Jahr ausgefallen sind und versteht gar nicht, wie das bei der maroden Arbeitseinstellung überhaupt passieren kann.
Burnout bei Führungskräften wird oft bagatellisiert, manchmal sogar von Ärzten. Etwas kürzer treten und mal ordentlich Urlaub machen wird empfohlen. Sind die Ärzte inkompetent? Nein. Führungskräfte spielen das Thema herunter. Schließlich gehört es scheinbar zu einer Führungskraft, stark und widerstandsfähig zu sein, und sowohl das Berufs- als auch das Privatleben im Griff zu haben. Burnout bei Führungskräften ist nicht vorgesehen. Führung geht zwar manchmal an die Substanz, doch schließlich ist man Mann oder Frau genug, um diesem Stress zu widerstehen.
Eine heikle Frage, auf die vermutlich jeder seine eigene Antwort findet. Wenn ich Führungskräfte beobachte, trainiere und coache, erlebe ich, dass scheinbar „Struggle for Leadership“ dazu gehört. Und das entsteht aus verschiedenen Gründen.
Mancher glaubt, zu Dank verpflichtet zu sein, die Beförderung zur Führungskraft und die damit verbundenen Vorteile genießen zu dürfen. Jetzt muss man auch zeigen, dass man dieser Verpflichtung gerecht wird.
Jeder Schlosser lernt drei Jahre. Führungskräfte bekommen ein paar Tage Weiterbildung – falls es gut läuft. Schnell lernen die meisten unbewusst, dass sie mit der Aufgabe eigentlich überfordert sind. Dann ziehen sie sich ins Mikro-Management zurück, wollen überall im Detail kompetent sein und machen nebenher noch ein bisschen Führung, eigentlich eher Troubleshooting, bis zur Erschöpfung.
Viele sind überzeugt, dass sie als Führungskraft Vorbild sein müssen. Deshalb sind sie die Ersten und die Letzten, arbeiten mehr als andere, auch über das Wochenende und haben wegen des früheren Feierabends für das Schulfest der Tochter ein schlechtes Gewissen.
Die meisten von uns haben in der Kindheit Überzeugungen gelernt, die so nachhaltig wirken, wie sie falsch sind. „Was Hans nicht lernt, …“, „Ohne Fließ, kein Preis.“ und „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Überzeugungen einer Leistungskultur? Ich glaube nicht. Die erfolgreichsten Menschen arbeiten nicht besonders viel. Sie haben andere Arbeitstechniken, die sie extrem konsequent anwenden.
Das stärkste Muster, das Burnout bei Führungskräften erzeugt, liegt in dem Gelernten, immer Ja zu sagen und Aufgaben niemals abzulehnen. „Man wird nicht zweimal gefragt. Deshalb sag‘ bitte gleich ja.“ Hinter diesem Muster steht auch oft ein Glaubenssatz, dass man nicht mehr beliebt/geliebt ist, wenn man Nein sagt. Doch dieses Muster ist grundfalsch – genau das Gegenteil erlebe ich immer wieder. Ich glaube, dass das der Hauptgrund für Burnout bei Führungskräften ist.
Erste, sehr deutliche Anzeichen von Burnout sind verbreitete Unlust. Nichts macht mehr Spaß. Und das bezieht sich auf alle Lebensbereiche: Der Job macht keinen Spaß mehr, das Hobby und andere Freizeitbeschäftigungen. Und auch im Bett macht es keinen Spaß mehr.
Nimmt die Leistung ab? In der Regel folgen dann vermehrte Anstrengungen, die das Problem verschärfen. Man versucht eine Fassade aufzubauen, keine Schwäche zu zeigen und noch mehr zu arbeiten. Werden die Arbeitsergebnisse schlechter, steigt die Drehzahl.
Weitere Anzeichen sind der soziale Rückzug. Man meidet Feiern und Freunde, nutzt die Zeit lieber zum Arbeiten. Sport wird entweder eingestellt oder als Hochleistungssport betrieben. Nichtstun fällt schwer. Fünf Minuten nur da sitzen und nichts tun ist nicht auszuhalten. Multitasking wird zur Normalität, weil man fälschlicherweise glaubt, mehr zu schaffen. Ein fataler Irrtum.
Wann haben Sie das letzte Mal nur auf einem Stuhl gesessen und geatmet? – Ist das länger her?
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Sie kämpfen jeden einzelnen Tag und machen ständig Kompromisse. Doch: Struggle for Leadership macht Sie hoch unwirksam. Wie wäre es für Sie, wenn Sie fokussiert und voller Energie Ihre Ziele erreichen?
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Burnout und Stress sind nicht gottgegeben, wir machen das selbst. Und wir werden auch niemandem dafür die Schuld in die Schuhe schieben können. Wenn, dann tragen wir selbst die Verantwortung dafür. Und deshalb lohnt es sich sehr, über ein paar Dinge nachzudenken und vielleicht das eine oder andere zu verändern.
Am häufigsten suchen Menschen den Sinn in ihrem eigenen Ego. Doch dieses Ego ist ein Nimmersatt und dieser Sinn wird niemals eine Befriedigung finden. Andere finden Sinn, in dem Sie für andere da sind. Das kann gut sein, aber auch eine Menge Stress verursachen. Ein paar wenige finden den Sinn für das, was sie tun, in einem größeren Ganzen. Mitarbeiter von Microsoft konnten sich beispielsweise der Vision verschreiben und darin ihren Sinn finden, dass auf jedem Schreibtisch und in jedem Haushalt ein PC steht.
Ihr Herz zieht sich zusammen und lässt wieder los. Auf den Sommer folgt der Winter und wieder der Sommer. Nach der Nacht kommt der Tag und der weicht wieder der Nacht. Jeder Sportler weiß, dass sich der Muskel anstrengen und wieder loslassen muss, dass er eine Trainingseinheit braucht und dann eine Erholungspause. Wir arbeiten (eigentlich) von Montag bis Freitag und haben dann Wochenende. Schüler gehen ein paar Wochen in die Schule und haben dann Ferien. Das ganze Leben folgt diesem Prinzip. Unternehmer und Führungskräfte vergessen das oft. Es ist sicherlich gut und vielleicht auch befriedigend, hart zu arbeiten. Doch dann braucht es eine echte Erholungsphase.
Bei einigen Führungskräften habe ich das Gefühl, dass die Sklaverei noch nicht abgeschafft ist. Nein! Sie sind nicht Leibeigener Ihres Arbeitgebers. Sie haben Ja gesagt zu einer Aufgabe, aber nicht dazu, dass Sie Ihr Leben aufgeben. Schaffen Sie echte Freiräume und sorgen Sie für echte Freizeit. Lassen Sie Ihr Smartphone mal bewusst ausgeschaltet (ich meine Aus-Aus). Gehen Sie zum Essen mal ohne dieses Komfort-Verhinderungs-Device.
Nehmen Sie sich einen Tag Auszeit, notfalls den Samstag und sortieren Sie einmal alle Aufgaben, die Sie zu tun haben. Überlegen Sie anhand Ihrer Arbeits- und Lebensziele (falls Sie welche haben ;-)), welche Aufgaben diesen Zielen dienen. Für die Aufgaben, die diesen Zielen nicht dienen, überlegen Sie, ob die wirklich gemacht werden müssen (z. B. Einkommensteuererklärung) oder ob Sie diese delegieren können (z. B. Einkommensteuererklärung). Alle anderen Aufgaben werden einfach gestrichen. Meine Erfahrung im Führungskräfte-Coaching ist, dass es fast immer Aufgaben in einem zeitlichen Umfang von 40 Prozent sind, die einfach wegfallen. 40 Prozent!
Ein ehemaliger Top-Manager eines DAX30-Konzerns sagte mir, dass er sein Smartphone nur noch zum Telefonieren nutze. Alle anderen Apps habe er abgeschaltet, einschließlich eMail. Es geht hier nicht darum, dass Sie keine eMail mehr lesen sollen. Aber die wirklich wichtigen Führungskräfte sehen ihre Zeit als extrem wertvoll an. Und diese Zeit lassen sie nicht fremdbestimmen, auch nicht durch News, Social Media, eMail und andere Messanger-Apps. Damit signalisieren Sie auch ihrem Umfeld, dass dieses bitte gewissenhaft mit Ihrer Zeit umgehen soll.
Wie wichtig sind Sie?
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Marcus Hein ist Experte für Neurologische Führung, hat über dreißig Jahre Führungs- und fast 20 Jahre Trainings- und Coachingerfahrung. Er ist Autor der beiden Bücher „Remote Leadership“ und „Neurologische Personalauswahl“ und zahlreicher Fachartikel. Er engagiert sich für eine inspirierte Arbeitswelt, in der Menschen aufblühen und über sich hinauswachsen.
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