
Vertrauen ist eins von neun Grundprinzipien der Neurologischen Führung
Vertrauen ist die Basis – nicht nur beim Führen auf Distanz, aber auch. Ihre Mitarbeiter sind hoch motiviert, wenn sie ihnen vertrauen.
Vertrauen ist die Grundlage erfolgreicher Führung – das wissen Sie bereits. Doch Vertrauen aufzubauen ist nur der erste Schritt. Die wahre Herausforderung liegt darin, dieses Vertrauen langfristig zu erhalten. Denn Vertrauen ist dynamisch: Es wächst durch konsequentes, authentisches Handeln, kann aber ebenso schnell schwinden, wenn es vernachlässigt wird.
In den letzten beiden Artikeln haben wir uns darauf konzentriert, warum Vertrauen so wichtig ist (Vertrauen als Basis erfolgreicher Führung) und wie Sie es gezielt aufbauen können (Vertrauen aufbauen – Praktische Wege für Führungskräfte). In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie das gewonnene Vertrauen erhalten, typische Fallen im Führungsalltag vermeiden und Ihre Rolle als verlässliche Führungskraft langfristig stärken können.
Vertrauen ist keine einmalige Entscheidung, sondern ein dynamischer Prozess. Es entwickelt sich langsam und braucht Zeit – aber ein einziger Fehler oder eine falsche Entscheidung kann Jahre der Vertrauensarbeit gefährden.
Neurologischer Hintergrund: Vertrauen basiert auf der Ausschüttung von Oxytocin, einem Bindungshormon, das durch positive Interaktionen gefördert wird. Doch sobald Vertrauen erschüttert wird, steigt der Cortisolspiegel (Stresshormon), und das Gehirn schaltet in den Schutzmodus. Das bedeutet: Ein Vertrauensbruch löst Unsicherheit und Vorsicht aus, die nur schwer zu überwinden sind.
Praxisbeispiel: Eine Führungskraft, die regelmäßig Entscheidungen transparent kommuniziert, schafft Sicherheit. Wenn jedoch plötzlich intransparente oder widersprüchliche Entscheidungen getroffen werden, leidet das Vertrauen der Mitarbeitenden – selbst wenn die Absicht dahinter gut war.
Ein nicht gehaltenes Versprechen, sei es eine kleine Zusage oder ein wichtiges Projektziel, kann das Vertrauen massiv beeinträchtigen.
Entscheidungen, die nicht erklärt oder unklar kommuniziert werden, schaffen Unsicherheit und Raum für Spekulationen. Bedenken Sie bitte, dass Ihre Mitarbeitenden es verstanden haben müssen, nicht Sie selbst.
Widersprüchliches Verhalten – z. B. Flexibilität fordern, aber starr handeln – irritiert Mitarbeiter und untergräbt das Vertrauen. Im Übrigen erlebe ich in meiner Trainings- und Coaching-Praxis diesen Fehler sehr häufig.
Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Meinung keine Rolle spielt, wird das Vertrauen in die Führung stark beschädigt.
Ein einfacher, aber oft unterschätzter Faktor: Was Sie zusagen, müssen Sie einhalten – und zwar konsequent. Kann ein Versprechen nicht eingehalten werden, kommunizieren Sie das frühzeitig und erklären Sie die Gründe.
Etablieren Sie eine offene und transparente Kommunikation – auch in schwierigen Situationen. Mitarbeiter müssen verstehen, warum bestimmte Entscheidungen getroffen werden, selbst wenn sie nicht immer populär sind.
Halten Sie regelmäßige Gespräche, in denen Sie die Leistungen Ihrer Mitarbeiter anerkennen. Zeigen Sie, dass Sie den Menschen hinter der Rolle sehen und seine Herausforderungen verstehen.
Holen Sie regelmäßig Feedback ein und zeigen Sie, dass Sie es ernst nehmen. Fragen Sie: „Was kann ich tun, um das Vertrauen im Team weiter zu stärken?“ und setzen Sie Maßnahmen um, die Ihre Mitarbeiter wünschen.
Ihre Mitarbeiter beobachten Ihr Verhalten genau. Agieren Sie authentisch und im Einklang mit Ihren Werten, um Ihre Glaubwürdigkeit zu stärken. Konsequenz im Handeln ist der Schlüssel, um langfristig als verlässliche Führungskraft wahrgenommen zu werden.
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Selbstreflexion ist eine der wirkungsvollsten Methoden, um Ihr Führungsverhalten bewusst zu analysieren und Vertrauen nachhaltig zu fördern. Planen Sie regelmäßig Zeit ein, um sich folgende Fragen zu stellen:
Tipp: Nutzen Sie ein Führungstagebuch, in dem Sie Situationen festhalten, die gut liefen oder Herausforderungen darstellten. Dieses reflektierende Schreiben hilft Ihnen, Muster in Ihrem Verhalten zu erkennen.
Oft gibt es Diskrepanzen zwischen der Selbstwahrnehmung der Führungskraft und der Wahrnehmung durch das Team. Anonyme Feedback-Tools geben Ihnen die Möglichkeit, ehrliche Einblicke in das Vertrauensklima zu gewinnen.
So setzen Sie Feedback-Tools effektiv ein:
Tipp: Kommunizieren Sie klar, dass das Feedback zur Weiterentwicklung dient, und setzen Sie konkrete Maßnahmen basierend auf den Ergebnissen um.
Einzelgespräche sind eine wertvolle Möglichkeit, das Vertrauensklima im Team direkt anzusprechen und individuelle Perspektiven einzuholen.
So führen Sie Reflexionsgespräche effektiv:
Tipp: Planen Sie solche Gespräche regelmäßig ein, etwa einmal pro Quartal, um das Vertrauensklima langfristig zu fördern.
Gezielte Teamaktivitäten schaffen Gelegenheiten, Vertrauen zu stärken, indem sie die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis fördern.
Ideen für vertrauensfördernde Teamaktivitäten:
Tipp: Binden Sie das Team in die Planung solcher Aktivitäten ein, um sicherzustellen, dass sie als bereichernd und nicht als Pflicht empfunden werden.
Nutzen Sie Checklisten, um regelmäßig Ihr eigenes Führungsverhalten zu bewerten und mögliche Schwachstellen im Vertrauensaufbau zu erkennen.
Beispiele für Checklisten-Fragen:
Tipp: Hängen Sie Ihre Checkliste an einen sichtbaren Ort, um regelmäßig daran erinnert zu werden, bewusst an Ihrem Führungsverhalten zu arbeiten.
Coaching oder Mentoring können wertvolle Impulse geben, um blinde Flecken zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Vertrauensförderung zu entwickeln.
So nutzen Sie externe Unterstützung effektiv:
Tipp: Bitten Sie externe Experten, nicht nur Sie, sondern auch Ihr Team zu analysieren, um ein ganzheitliches Bild der Vertrauensdynamik zu erhalten.
Vertrauen ist ein sensibles Gut, das kontinuierliche Aufmerksamkeit erfordert. Es ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis bewusster und konsequenter Führungsarbeit. Als Führungskraft liegt es in Ihrer Hand, Vertrauen nicht nur aufzubauen, sondern auch langfristig zu erhalten.
Nutzen Sie die Erkenntnisse aus den letzten Wochen und setzen Sie eine Maßnahme gezielt in Ihrem Team um. Ob es ein Versprechen ist, das Sie besonders achtsam einhalten, oder ein Gespräch, in dem Sie Feedback aktiv einholen – jede bewusste Entscheidung, Vertrauen zu fördern, stärkt Ihre Rolle als verlässliche Führungskraft.

Vertrauen ist die Basis – nicht nur beim Führen auf Distanz, aber auch. Ihre Mitarbeiter sind hoch motiviert, wenn sie ihnen vertrauen.

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