Ihr Mitarbeiter.
Was könnte Ihr Zutrauen mit Ihrem Mitarbeiter machen? Er könnte einer der besten Mitarbeiter werden. Er könnte seine Stärken und Talente einbringen und weiterentwickeln. Vielleicht sagen Sie: “Der ist das aber nicht. Das ist einfach ein fauler Hund oder ein Versager.” In den Augen des Lehrers war Edison das auch. Und aus ihm wäre nichts geworden. Aber seine Mutter glaubte an ihn und sah in ihm, was daraus werden konnte.
Ihr und unser Gehirn kann alles. Dazu muss es mit Zutrauen programmiert werden. Wir sind zwar Produkt, aber nicht Opfer unserer Erziehung und Prägung. Unser Gehirn kann sich zeitlebens entwickeln – wenn es Sinn macht. Was wollen Sie sein? Was wollen Sie, dass Ihre Mitarbeiter sind? Was wollen Sie Ihrem Mitarbeiter zutrauen?
Junge Generation
Kleine Kinder blühen auf und wachsen überdurchschnittlich, wenn sie Eltern haben, die ihnen etwas zutrauen, wenn die Kinder etwas ausprobieren können und Erfolge erleben oder von den Eltern unterstützt und ermutigt werden, wenn es schief gegangen ist.
„Das habe ich ja gleich gesagt, dass Du das noch nicht kannst.“ programmiert schwache Kinder, Schüler, Auszubildende. Später sind es dann Ihre Mitarbeiter. Sie hätten gute Gründe, diese Mitarbeiter auch klein zu halten – dann bleiben sie es auch.
Inzwischen gibt es unzählige Beispiele von Führungskräften, die sich solcher Mitarbeiter angenommen haben, ihnen zugehört, sie ernstgenommen und ihnen etwas zugetraut haben. Sie haben kleine Herausforderungen formuliert und sie ermutigt, sich auszprobieren. Zutrauen und positives Feedback über kleine Fortschritte haben sie wachsen lassen.
Bodo Janssen von Upstalsboom wurde in einem Interview auf die junge Generation und deren vermeintliche Null-Bock-Haltung angesprochen. Er könne diese Haltung bei jungen Leuten nicht bestätigen. Seine Führungskräfte nehmen gerade diese Generation sehr ernst, man hört ihnen zu und sie sorgen dafür, dass sie Erfolgserlebnisse haben, man glaubt an sie und schenkt ihnen Zutrauen. Er sei begeistert von der Jungen Generation.
Ältere Mitarbeiter
Manchmal klagen wir auch über die älteren Mitarbeiter, die vielleicht noch zehn oder fünfzehn Jahre bis zur Rente, aber bereits in den Schongang geschaltet haben. Welche Erfahrungen sammeln diese Menschen? Oft gehören sie zum alten Eisen, werden nicht mehr ernst genommen, weil sie mit den neuen Entwicklungen nicht Schritt halten. Vielleicht halten wir Führungskräfte auch schon unbewusst Herausforderungen von ihnen fern, weil wir glauben, dass sie das nicht packen. Wir schieben sie auf das Abstellgleis und dort machen diese Mitarbeiter ihre (Abstellgleis-)Erfahrungen. Da gibt es niemanden, der ihnen noch etwas zutraut. Sie werden nicht mehr gefragt und in deren Entwicklung wird auch nicht mehr investiert.
Was wäre mit diesen Mitarbeitern möglich, wenn Sie ihnen zutrauen, einen wirklich wichtigen Beitrag zu leisten. Wo wären diese Mitarbeiter mit ihrer Erfahrung hilfreich? Wie können Sie diese Mitarbeiter in die sich verändernde Welt mitnehmen?
Viele werden jetzt denken, dass man mit über 50 Jahren halt nicht mehr so schnell lernt und sich immer weniger anpassen kann. Ihre Belastbarkeit ist auch nicht mehr so hoch, es dauert alles immer länger und die moderne Technik ist eh nichts für sie. – Täuschen Sie sich da mal nicht. Ich erlebe viele Menschen im Alter von 70 Jahren und darüber, die enorm lern- und entwicklungsfähig sind und sich aus eigenem Antrieb den Herausforderungen stellen.
Schenken Sie allen Mitarbeitern Zutrauen, glauben Sie an sie und ermutigen Sie diese. Gute Eltern machen das bei ihren Kindern, weil sie wollen, dass sie sich gut entwickeln. Gute Führungskräfte tun das mit ihren Mitarbeitern, damit sie wirksam sind, sich engagieren und überdurchschnittliche Ergebnisse bewirken. So blühen Mitarbeiter auf und wachsen über sich hinaus.