Ewartungen klären mit der Erwartungsmatrix​

In neuen oder veränderten Führungssituationen stellt sich oft die Frage, was wer von wem erwarten darf. Da kommt ein neuer Chef und die MitarbeiterInnen fragen sich, welche Erwartungen dieser wohl hat. Oder ein neuer Mitarbeiter nimmt die Arbeit auf und er fragt sich, was der Chef oder die KollegInnen jetzt erwarten. Ganz oft wird über diese Erwartungen nicht gesprochen und es ist ein mühsamer, bisweilen unmöglicher Prozess, die gegenseitigen Erwartungen zu klären und zu erfüllen. Sie sind schlicht nie ausgesprochen. Und so kommt es zu Missstimmungen und Enttäuschungen, Konflikten, Beziehungen werden zerstört und die Zusammenarbeit im Team zerfällt. Was können Sie tun?

Um gegenseitige Erwartungen zu klären bietet sich die Erwartungsmatrix an, die ich nachstehend erklären möchte. In jeder Beziehung – kollegiale wie Führungsbeziehungen – bestehen wechselseitige (!) Erwartungen. Unausgesprochen bleiben sie Spekulation – Enttäuschung und Irritation sind oft die Folge. Bezogen auf Remote Leadership stelle ich die Frage: Wann und wie haben Sie die Erwartungen mit Ihrem Team und jedem einzelnen Mitarbeiter geklärt? – Noch gar nicht? Dann wird es höchste Zeit um die Zusammenarbeit auf eine solide Basis zu stellen. Reine Spekulation führt immer in die Irre.

Unter dem Aspekt Neurologische Führung sollten Sie beim Mitarbeiter auswählen ein paar wenige, aber entscheidende Dinge berücksichtigen. Außerdem sollten Sie nicht der Personalabteilung die Verantwortung für die Stellenbesetzung in die Hand legen, sondern selbst in der Hand behalten. Denn nur Sie selbst können entscheiden, mit welchem Mitarbeiter Sie erfolgreich sein wollen.

Die Erwartungsmatrix

Die Erwartungsmatrix ergibt sich aus den beiden Dimensionen Blickwinkel und Wirkrichtung. Der Blickwinkel kann die Führungskraft und der Mitarbeiter, Mitarbeiter untereinander oder auch Mitarbeiter zu anderen Teams oder Abteilungen sind. Für diese Einführung greife ich den Blickwinkel Chef – Mitarbeiter auf.

Die Wirkrichtung bezeichnet, wer was bietet oder braucht, also Angebot oder Bedarf. Daraus ergibt sich folgende Erwartungsmatrix, mit der Sie zum Beispiel die Erwartungen im Verhältnis zu einem Mitarbeiter klären können.

Leadership Training

Leadership-Training Neurologische FührungNeurologische Führung

Dein Führungsverhalten verändert alles – wenn Du verstehst, wie Menschen wirklich ticken. – Dieses Leadership-Training ist Dein nächster Entwicklungsschritt zur exzellenten Führungskraft: fundiert, praxisnah, transformierend.

Hier gibt es mehr Informationen …

Diese Erwartungsmatrix ist quasi der Gesprächsleitfaden. Sie können den Mitarbeiter beispielsweise zur Gesprächsvorbereitung bitten, die Felder auszufüllen. Des gleiche tun Sie auch. Im Gespräch legen Sie die beiden Antworten nebeneinander und klären die jeweiligen Perspektiven.

Erwartung klären

Im Gespräch legen Sie die Erwartungen nebeneinander und klären zum Beispiel folgende Fragen:

  1. Wer von uns beiden tut was?
  2. Was ist die erwartete Qualität?
  3. Wer ist wofür (genau) verantwortlich, wer ist wofür zuständig?
  4. Was sind die Voraussetzungen für Sie bzw. Ihre/n MitarbeiterIn für das eigene Angebot?
  5. Wie und wie oft reflektieren wir, ob die abgestimmten gegenseitigen Erwartungen erfüllt sind?

Seien Sie bei den Fragen ehrlich und versprechen Sie nichts, was Sie anschließend nicht halten können. Damit zerstören Sie das Vertrauen des Mitarbeiters.

Marktplatz der Erwartungen

Die Methode der Erwartungsmatrix fühlt sich wie ein Marktplatz an, auf dem Sie mit dem Mitarbeiter feilschen. Vielleicht ist das ja auch tatsächlich so. Vor allem dient es aber, unausgesprochene Erwartungen auf den Tisch zu legen, darüber zu sprechen und falsche bzw. fehlende Erwartungen zu klären. Denn nicht kommuniziert haben Sie ja schon.

Wir verbringen sehr viel Zeit damit, zu überlegen, was der andere über uns denkt und von uns erwartet, während der andere viel Zeit damit verbringt zu überlegen, was wir von ihm/ihr denken und von ihm/ihr erwarten. Deshalb sage ich:

Greift zum Äußersten und redet miteinander.

(Marcus Hein)

Haben Sie Fragen?

  • Schreiben Sie Ihre Frage gerne unten in die Kommentare. Oder:
  • Schreiben Sie mir eine eMail unter [email protected].

Teilen Sie gerne auch Ihre persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema in den Kommentaren.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge und Impulse …

Mitarbeiterbindung - MARCUS HEIN - Fachkräftemangel vermeiden
Marcus Hein

Fachkräftemangel wirksam bekämpfen

Fachkräftemangel ist inzwischen weit verbreitet. Immer mehr Unternehmen müssen Aufträge ablehnen, weil das geeignete Personal fehlt, wie das ZDF kürzlich berichtete (externer Link). Führungskräfte verweisen dann oft auf die allgemeine Situation, die Unternehmenspolitik oder dass potenzielle Bewerber zwar hohe Forderungen formulieren, aber wenig Leistungsbereitschaft  zeigen. Aber sind Sie als Führungskraft tatsächlich handlungsunfähig?Die Bundesanstalt für Arbeit

Jetzt lesen ...
Remote Leadership ist wie Dirigieren
Marcus Hein

Delegieren – Remote Leadership ist wie Dirigieren

Remote Leadership ist für viele Führungskräfte wie ein Brennglas auf die Führungskompetenzen. Delegieren fällt vielen schon in Präsenz schwer, auf Distanz ist es eine der größten Herausforderungen. Dabei ist Remote Leadership wie Dirigieren – Kontrolle ab- aber nicht aufgeben. In einem meiner ersten Remote Leadership-Training hatte ich einen Teilnehmer mit viel Führungserfahrung. Beim Thema Delegieren

Jetzt lesen ...
Team-Zusammenstellung - Sorgen Sie für VIelfalt
Marcus Hein

Team-Zusammenstellung – Sorgen Sie für Vielfalt

Die Team-Zusammenstellung hat immer die Vielfalt als Grundprinzip. Dies gilt nicht nur für Alter und Erfahrung, sondern auch für Ausbildung und Spezialisierung. Doch warum ist das wichtig und wie sorgen Sie dafür? Menschen wollen bedeutsam sein. Sie engagieren sich überdurchschnittlich für Dinge, in denen sie eine Bedeutung haben. Bedeutsam zu sein, erzeugt positive Emotionen –

Jetzt lesen ...
Das PERMA-Modell - Die Macht der Positiven Psychologie für Führungskräfte
Marcus Hein

Das PERMA-Modell – Die Macht der Positiven Psychologie

Kennen Sie das PERMA-Modell? – Ich stelle Ihnen das Modell vor und zeige den Nutzen für Ihren Führungsalltag. Personal- und Fachkräftemangel, Generationen X, Y und Z, Veränderungen sowie  Unsicherheiten durch Globalisierung und Beschleunigung stellen Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Das PERMA-Modell hilft, sie zu beheben. Sie werden noch erfolgreicher. Das PERMA-Modell Martin E. P. Seligman entwickelt das

Jetzt lesen ...
Die Extrameile gehen - Wie MitarbeiterInnen sich intrinsisch motivieren.
Marcus Hein

Die Extrameile und PERMA

Freuen Sie sich auch über MitarbeiterInnen, die die Extrameile gehen? Vermutlich ja. Und was wir beobachten können ist, dass das dem Mitarbeitenden gar nicht wie die Extrameile vorkommt und er oder sie sogar Freude daran hat. Sofort wünschen wir uns das von allen MitarbeiterInnen. Doch wäre das überhaupt jeder/m möglich? Wir schauen in das PERMA-Modell.

Jetzt lesen ...
Nach oben scrollen
Blog - Leadership-Impulse - MARCUS HEIN - Akademie für Neurologische Führung
Impulsletter abonnieren

Impulse für exzellente Führungskräfte.

Ihre Anmeldung

Angaben mit * sind Pflichtangaben.

 

Mit Angabe meiner Daten und Absenden der Anmeldung erkläre ich mich einverstanden, den hier bestellten Newsletter per E-Mail zu erhalten. Meine Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. Weitere ausführliche Informationen in der
Datenschutzerklärung

 
Angaben mit * sind Pflichtangaben.