Salutogenese in der Führung: Wie Du Gesundheit und Leistung im Team stärkst.
Salutogenese - Führung & Gesundheit

Warum sind einige Teams widerstandsfähiger und leistungsfähiger als andere – selbst in stressigen Zeiten? Die Antwort liegt oft in der Art der Führung. Die Salutogenese, ein Konzept des Medizinsoziologen Aaron Antonovsky, erklärt, warum Menschen trotz Belastungen gesund bleiben. Führungskräfte, die dieses Prinzip verstehen und anwenden, fördern nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeiter, sondern steigern auch Motivation und Produktivität.

Kernaussagen

    • Gesunde Führung basiert auf Salutogenese: Führungskräfte können durch Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit die Gesundheit und Resilienz ihrer Mitarbeiter stärken.
    • Verstehbarkeit gibt Sicherheit: Klare Kommunikation, transparente Prozesse und eindeutige Erwartungen reduzieren Stress und erhöhen die Orientierung.
    • Handhabbarkeit stärkt Selbstwirksamkeit: Mitarbeiter bleiben motiviert, wenn sie über die nötigen Ressourcen verfügen, Aufgaben zu ihren Stärken passen und sie Verantwortung übernehmen können.
    • Sinnhaftigkeit treibt intrinsische Motivation: Wer den Zweck seiner Arbeit versteht und mitgestalten kann, bleibt auch in herausfordernden Zeiten engagiert.
    • Salutogenese ist ein Führungserfolgsfaktor: Führungskräfte haben direkten Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Teams – durch Klarheit, Unterstützung und Sinnvermittlung.

Aber wie lässt sich Salutogenese konkret im Führungsalltag umsetzen? Der Schlüssel liegt in den drei zentralen Faktoren: Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit.

Verstehbarkeit: Orientierung und Klarheit schaffen

Mitarbeiter fühlen sich sicherer und weniger gestresst, wenn sie ihre Arbeitsumgebung verstehen. Das bedeutet: Sie wissen, warum sie bestimmte Aufgaben erledigen, wie ihr Beitrag ins große Ganze passt und was von ihnen erwartet wird. Sie finden auch genügend Kommunikations- und Feedbackmöglichkeiten.

So setzt du Verstehbarkeit in der Führung um:

  • Kommuniziere transparent: Erkläre nicht nur das „Was“, sondern auch das „Warum“. Eine klare Vision hilft Mitarbeitern, sich in ihrem Job zu orientieren. Achte darauf, dass nicht nur Du, sondern vor allem der Mitarbeiter es verstanden hat.
  • Struktur und Vorhersehbarkeit bieten: Regelmäßige Meetings, klare Prozesse und konsistente Führung geben Sicherheit. Vermeide Überraschungen, wo immer das möglich ist.
  • Erwartungen klar formulieren: Unklare Ziele und schwammige Anweisungen erzeugen Stress. Stattdessen helfen präzise Zielsetzungen und Feedback.

Praxis-Tipp

Teste in deinem Team, wie klar die Vision und Strategie des Unternehmens verstanden wird. Lass deine Mitarbeiter in eigenen Worten wiedergeben, wie sie ihre Rolle im Gesamtbild sehen.

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Handhabbarkeit: Selbstwirksamkeit und Ressourcen stärken

Menschen bleiben gesund und engagiert, wenn sie das Gefühl haben, mit den Anforderungen ihrer Arbeit umgehen zu können. Hier ist Führung gefragt, um Überforderung zu vermeiden und gleichzeitig Entwicklung zu ermöglichen. Beachte, dass Du diesbezüglich eine andere Wahrnehmung hast, als Deine Mitarbeitenden. Vielleicht ist es eine große Herausforderung oder gar Überforderung, während es für Dich eine Routinesituation ist.

So förderst du Handhabbarkeit in deinem Team:

  • Stärkenorientiertes Arbeiten fördern: Aufgaben sollten zu den individuellen Fähigkeiten und Motivationen passen.
  • Eigenverantwortung stärken: Je mehr Kontrolle Mitarbeiter selbst über ihre Aufgaben haben, desto selbstwirksamer fühlen sie sich.
  • Hindernisse abbauen: Prozesse verschlanken, Bürokratie reduzieren und Unterstützung bieten, wenn es klemmt.

Praxis-Tipp

Frage deine Mitarbeiter regelmäßig: „Was brauchst du, um diese Aufgabe erfolgreich zu erledigen?“ Die Antworten helfen, Hürden zu erkennen und Ressourcen gezielt einzusetzen.

Sinnhaftigkeit: Warum sich Einsatz lohnt

Ohne Sinnhaftigkeit fehlt die intrinsische Motivation. Wenn Menschen verstehen, warum ihre Arbeit wichtig ist und welchen Beitrag sie leisten, bleiben sie auch in schwierigen Zeiten engagiert.

So stärkst du Sinnhaftigkeit als Führungskraft:

  • Verknüpfe Aufgaben mit dem großen Ganzen: Zeige auf, wie der einzelne Beitrag zum Unternehmenserfolg beiträgt. Eliminiere Aufgaben, wenn sie offensichtlich keinen Ergebnisbeitrag leisten.
  • Mitarbeiter an Entscheidungen beteiligen: Wer mitgestaltet, fühlt sich wertgeschätzt und identifiziert sich stärker mit den Zielen. Dann übernehmen Mitarbeitende auch lieber eigene Verantwortung.
  • Erfolge sichtbar machen: Anerkennung und Wertschätzung zeigen, dass die Arbeit einen Unterschied macht.

Praxis-Tipp

Frage in Meetings: „Was an deiner Arbeit macht für dich wirklich Sinn?“ Die Antworten helfen, Motivationstreiber zu identifizieren und gezielt zu fördern.

Salutogenese als Erfolgsfaktor in der Führung

Führungskräfte haben einen enormen Einfluss auf die Gesundheit und Motivation ihrer Mitarbeiter. Durch klare Kommunikation (Verstehbarkeit), Stärkung der Selbstwirksamkeit (Handhabbarkeit) und das Aufzeigen von Sinn (Sinnhaftigkeit) schaffst du eine gesunde, resiliente Unternehmenskultur.

Reflexionsfrage

In welchem der drei Bereiche kannst du deine Führungspraxis noch gezielt verbessern?

Haben Sie Fragen?

  • Schreiben Sie Ihre Frage gerne unten in die Kommentare. Oder:
  • Schreiben Sie mir eine eMail unter [email protected].

Teilen Sie gerne auch Ihre persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema in den Kommentaren.

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