Abschied von Hierarchie und Zuständigkeit
Ich bin in einem großen, traditionellen Konzern großgeworden. Und ich weiß nicht mehr, wieviele Organigramme ich zunächst am Zeichenbrett meines Vaters, später am Computer gezeichnet habe. Jeder konnte darauf verweisen, dass es sein Kästchen ist. Sobald sich jemand dem Kästchen näherte, wurde er des Hofes verwiesen. Man verteidigte die Grenzen und verwies auf die eigene Zuständigkeit. Kästchen wurden in Meetings eingeladen, weil in dem Kästchen stand, wofür jemand zuständig war.
Moderne Organisationsformen werden keine festen Organigramme mehr haben. Heute geht es nicht mehr um Zuständigkeit, sondern um Verantwortung. Und die bekommt man immer seltener verliehen, man nimmt sie sich. Es braucht Menschen und insbesondere Führungskräfte, die sehen (oder ahnen) was zu tun ist, und die es dann tun. Das ist zukunftsfähige Führung. Vorbei sind die Zeiten der Kästchen, wo jemand zwar zuständig war, schließlich nichts tat.
Wo übernehmen Sie echte Verantwortung?
Die Herausforderung
Durch Wegfall von Ego, Macht, Zuständigkeit und Hierarchie entsteht gefühlt ein riesiges Vakuum. Seit etlichen Jahren ist erkennbar, dass Führungskräfte diesen Verlust durch Micromanagement ersetzen. Damit wirken sie beschäftigt und niemand kann ihnen vorwerfen, sie würden nichts tun. Der Vorwurf der Mitarbeiter, der Chef würde nicht führen, lässt sich leicht durch die Fülle der Arbeit entkräften. Man würde ja gerne, aber Sie sehen doch … Natürlich behaupten Führungskräfte, dass sie sich der Verantwortung stellen. Ich beobachte allerdings, dass sie Verantwortung für Tun, für Geschäftigkeit, aber nicht für wirklich große Ergebnisse übernehmen. Da generieren Führungskräfte eher Ausreden.
Zukunftsfähige Führung: Es braucht echte Führungskräfte
Mehr denn je braucht es jetzt Führungskräfte, die den Mut haben, wirksam in Führung zu gehen. Es geht nicht mehr darum, eine Führungsposition zu haben und zu besetzen. Es geht darum, Führung zu übernehmen, notfalls abseits jeder formalen Legitimation. Die Legitimation zur Führung entsteht heute dadurch, dass jemand aktiv in Führung geht und nicht am Rande steht und auf Missstände hinweist.
Wir brauchen echte Führungskräfte, die den Mut haben, das operative Doing loszulassen, ihre Vision zu entwickeln und daraus konkrete Ziele abzuleiten. Wir rufen nach Führungskräften, die die Potenziale ihrer Mitarbeiter erkennen, entfalten und sie einbeziehen, wenn es darum geht, Maßnahmen zu entwickeln, wie diese Ziele erreicht werden können. Mission und Strategie sind heute nicht mehr hoheitliche Führungsaufgaben. Heute brauchen wir Führungskräfte, die sagen können, was das Ergebnis ist, wenn es fertig ist. Und wir brauchen die Führungskräfte, die für diese Ergebnisse brennen und es schaffen, dieses Feuer auch in ihren Mitarbeitern zu entfachen.
Auch brauchen wir Führungskräfte, die Veränderungsprozesse bei sich selbst beginnen lassen. Wir brauchen Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter groß machen, an sie glauben und sie zum Leuchten bringen.
Führung geht heute anders
Viele Führungskräfte, mit denen ich spreche, sagen mir, dass sie den Wandel erkannt haben und heute ganz anders führen, als sie es früher getan haben. Das ist ehrenwert. Wenn ich dann allerdings höre, wie sie über ihre Mitarbeiter sprechen, bin ich davon nicht mehr überzeugt.
Die Kernkompetenzen zukunftsfähiger Führung sind schonungslose Selbstreflektion und Demut. Es ist das Bestreben jeden Menschens, im besonderen Licht wahrgenommen zu werden. Das ist bei Führungskräften – glücklicherweise – stärker ausgeprägt. Es macht andererseits aber auch die Selbstreflektion so schwer, weil man mit den eigenen Wahrnehmungsfiltern auf sich selbst schaut.
Es ist ein Element unserer Leadership Trainings, dass es hier schonungsloses Feedback gibt. Dies gilt gerade für die dreitägigen Seminare, ganz besonders aber auch für das Führungstraining auf See. Als Teilnehmer müssen Sie damit rechnen, dass ich Ihnen die Maske herunterziehe. Das müssen Sie wollen, sonst bleiben Sie besser fern. Doch wer ungeschminkt in den Spiegel schaut, entdeckt das wirkliche Potenzial. Denn ich bin sehr überzeugt, dass Sie die hohe Kunst der zukunftsfähigen Führung beherrschen können. Doch der Weg dahin ist steinig und er beginnt bei Ihnen selbst.
Zukunftsfähige Führung ist etwas großartiges. Und wenn Sie die großartige Wirkung dieser Führung erst einmal erlebt haben, werden Sie nichts anderes mehr wollen. Wenn Sie erst einmal in glückliche Augen Ihrer Mitarbeiter schauen, weil Arbeiten jetzt wieder so viel Spaß macht, dann werden Sie nicht mehr an Ego, Macht, Hierarchie und Zuständigkeit denken. Dann werden Sie große, gemeinsame Ergebnisse erzielen und die ganz großen Dinge bewegen wollen.
Doch – die Veränderung beginnt bei Ihnen.
Wenn Sie das wollen, begleite ich Sie.