Mythos #2: Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser
Vertrauen aufbauen und pflegen ist wichtige Führungsaufgabe

Der Satz stammt aus einer Zeit, in der Arbeit vor allem darin bestand, Regeln zu befolgen, Fehler zu vermeiden und Anweisungen umzusetzen. Heute wissen wir: Kontrolle bremst. Sie erzeugt Druck, Unsicherheit und Angst. Und sie zerstört genau das, was moderne Unternehmen brauchen – Motivation, Kreativität und Eigenverantwortung.

Kernaussagen

  • Kontrolle signalisiert dem Gehirn Misstrauen – Vertrauen dagegen aktiviert das Motivations- und Belohnungssystem.
  • Wo Vertrauen herrscht, entstehen Dopamin, Freude und Selbstwirksamkeit; wo Kontrolle dominiert, entstehen Stress, Angst und Leistungshemmung.
  • Vertrauen erfüllt zentrale Prinzipien der Neurologischen Führung: Verstehbarkeit, Partizipation und Zutrauen.
  • Kontrolle ist nicht per se falsch – sie wird dann wirksam, wenn sie Feedback und Entwicklung dient, nicht Angst und Fehlervermeidung.
  • Vertrauen stärkt Verbundenheit, Gesundheit und Motivation – Misstrauen macht müde und kostet Energie.
  • Neurologische Führung bedeutet: Vertrauen ist besser – und Kontrolle dann, wenn sie von Vertrauen geprägt ist und der Entwicklung dient.

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Vertrauen ist die Währung moderner Führung

Führung heißt heute nicht, Leistung zu erzwingen, sondern Bedingungen zu schaffen, unter denen Menschen von innen heraus Leistung wollen.
Dazu gehört das Prinzip:

Vertrauen = Vorschuss, Kontrolle = Rückschritt.

Vertrauen aktiviert die drei zentralen emotionalen Grundbedürfnisse, die in der Neurologischen Führung den Unterschied machen:

  1. Verstehbarkeit – Ich weiß, worum es geht und warum.
  2. Partizipation – Ich darf mitdenken und gestalten.
  3. Vertrauen – Mir wird zugetraut, dass ich es kann.

Wenn diese drei Prinzipien erfüllt sind, erlebt das Gehirn Sicherheit, Zugehörigkeit und Sinn – die drei stärksten inneren Motivatoren überhaupt.

Kontrolle braucht einen neuen Platz

Natürlich heißt das nicht, dass Führung zur Wohlfühlveranstaltung wird. Kontrolle hat ihren Platz – aber nicht als Misstrauenskultur, sondern als Feedbackkultur.

Kontrolle, die Vertrauen stärkt, fragt nicht: „Was hast du falsch gemacht?“
sondern: „Was hast du gelernt, das uns weiterbringt?“ (Marcus Hein)

Neurologisch betrachtet wirkt diese Form von Kontrolle wie ein Feedbackreiz, der Lernen und Dopaminausschüttung fördert. Sie aktiviert nicht die Angst, sondern das Belohnungssystem. Damit wird Kontrolle zur Entwicklungskontrolle, nicht zur Fehlerkontrolle.

Kontrolle ist auch Zeichen von Interesse. Würdest Du Aufgaben delegieren und deren Erledigung und Ergebnis nicht kontrollieren, lernt der Mitarbeiter schnell, die Dinge einfach liegen zu lassen oder halbherzig zu erledigen. Von daher: Kontrolle ist wichtig – aber richtig!

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Vertrauen macht stark – Misstrauen macht müde

In einer Studie der Harvard Business School beschrieben Mitarbeiter in Hochvertrauensorganisationen, dass sie:

  • 74 % weniger Stress,
  • 50 % höhere Produktivität und
  • 76 % mehr Engagement empfinden.

Das deckt sich mit dem, was wir in der Neurologischen Führung beobachten:
Vertrauen stärkt Gesundheit, liefert Energie und bildet Verbundenheit. Misstrauen dagegen aktiviert dauerhaft Stressnetzwerke – mit Folgen für Leistung, Kreativität und Immunsystem.

Der emotionale Kern

Vertrauen ist ein Geschenk, das man zuerst geben muss. Wer anderen vertraut, gibt ihnen das Gefühl, gesehen, wertgeschätzt und gebraucht zu werden.
Und das ist vielleicht das stärkste Führungsinstrument, das es gibt – weil es Herz und Gehirn gleichzeitig erreicht.

Fazit

Der Mythos „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“ hat ausgedient. Moderne Führungskräfte wissen: Vertrauen ist besser – und Kontrolle wird nur dann wirksam, wenn sie aus Vertrauen heraus geschieht und der Entwicklung des Mitarbeiters und des Teams dient.

Neurologisch führt Vertrauen zu Sicherheit, Selbstwirksamkeit und positiver Emotion. Emotional führt Vertrauen zu Verbindung, Sinn und Motivation.

Denn am Ende entscheidet das Gehirn immer nach demselben Prinzip:

„Dort, wo ich mich sicher, verstanden und gebraucht fühle, gebe ich mein Bestes.“

Überblick: Die sieben Mythen über Führung

  • #1 – Führungskräfte müssen alle Antworten kennen.
  • #2 – Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser.
  • #3 – Empathie ist etwas für Weicheier. (folgt in Kürze)
  • #4 – Führungskräfte müssen stark sein und dürfen keine Schwächen zeigen. (folgt in Kürze)
  • #5 – High Performance geht nur auf Kosten der Gesundheit. (folgt in Kürze)
  • #6 – Führung muss gerecht für alle sein. (folgt in Kürze)
  • #7 – Im Durchschnitt nicht auffallen verhindert Neid. (folgt in Kürze)

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