Neurologische Führung und Resilienz
Resilienz und Neuroleadership
In einer Welt, die immer komplexer, unsicherer und von ständigen Veränderungen geprägt ist, gewinnt das Thema Resilienz mehr und mehr an Bedeutung. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, trotz Stress, Herausforderungen und Rückschlägen wieder aufzustehen und gestärkt daraus hervorzugehen. Doch wie lässt sich diese Fähigkeit im beruflichen Umfeld gezielt fördern? Und welche Rolle spielt das Gehirn dabei?

Die Neurologische Führung liefert hier spannende Erkenntnisse, die Führungskräften helfen können, die Resilienz sowohl bei sich selbst als auch bei ihren Teams zu fördern.

Resilienz aus neurologischer Sicht

Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Fähigkeit, die über die Lebensspanne hinweg entwickelt und gestärkt werden kann. Im Gehirn sind verschiedene Strukturen daran beteiligt, wie wir auf Stress reagieren und wie gut wir uns von belastenden Ereignissen erholen. Eine zentrale Rolle spielt der präfrontale Kortex, der für das Bewerten von Situationen, die Regulation von Emotionen und das Treffen von Entscheidungen verantwortlich ist. Zudem ist die Amygdala, das sogenannte „Angstzentrum“ im Gehirn, entscheidend für unsere Stressreaktionen.

Resiliente Menschen haben es gelernt, ihre Amygdala zu beruhigen und ihren präfrontalen Kortex zu stärken. Dies bedeutet, dass sie in stressigen Situationen klarer denken und überlegtere Entscheidungen treffen können, anstatt impulsiv zu reagieren. Doch wie kann diese Fähigkeit im Führungsalltag gezielt gefördert werden?

In einer Welt, die immer komplexer, unsicherer und von ständigen Veränderungen geprägt ist, gewinnt das Thema Resilienz mehr und mehr an Bedeutung. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, trotz Stress, Herausforderungen und Rückschlägen wieder aufzustehen und gestärkt daraus hervorzugehen. Doch wie lässt sich diese Fähigkeit im beruflichen Umfeld gezielt fördern? Und welche Rolle spielt das Gehirn dabei?

Die Rolle der Führungskraft: Resilienz im Team aufbauen

Führungskräfte nehmen eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Resilienz ihrer Teams ein. Dabei geht es vor allem darum, das Umfeld so zu gestalten, dass sich die Mitarbeitenden sicher und unterstützt fühlen. Dies stärkt nicht nur ihre individuelle Widerstandskraft, sondern auch die kollektive Resilienz des Teams. Darüber hinaus fördert es das Wohlbefinden, die Motivation und die Bindung von Mitarbeitenden.

Hier sind drei konkrete Ansätze, wie Sie als Führungskraft die Resilienz Ihres Teams stärken können:

Psychologische Sicherheit schaffen

Um ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Mitarbeitende sicher und wertgeschätzt fühlen, können Sie folgende Schritte umsetzen:

  • Regelmäßige Teamrunden einführen: Sorgen Sie dafür, dass in Ihren Meetings alle zu Wort kommen. Beginnen Sie jedes Meeting mit einer Runde, in der jeder kurz seine Meinung zu einem Thema äußern darf. Wichtig ist, dass diese Beiträge nicht bewertet werden. Dies fördert das Vertrauen, offen zu sprechen.

  • Fehlerkultur etablieren: Sagen Sie explizit und wiederholt, dass Fehler erlaubt sind und zeigen Sie selbst, dass Sie daraus lernen. Teilen Sie in Team-Meetings offen auch eigene Fehler mit und beschreiben Sie, was Sie daraus gelernt haben. Dies signalisiert, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen.

  • Offene Kommunikation fördern: Geben Sie Ihren Mitarbeitenden regelmäßig die Gelegenheit, Feedback zu geben – sowohl an Sie selbst als auch an das Team. Sie können dafür ein einfaches Format wie „Plus-Delta“ nutzen: Was lief gut (Plus) und was können wir verbessern (Delta)? Das fördert offene Kommunikation und stärkt die Teamdynamik.

  • Verantwortung teilen: Binden Sie Ihr Team stärker in Entscheidungen mit ein. Stellen Sie Fragen wie „Was würdest Du in dieser Situation tun?“ oder „Wie schätzt Du die Lage ein?“ So fühlen sich Mitarbeitende respektiert und befähigt, eigene Ideen einzubringen. Sie erleben sich als Selbstwirksam, einem starken Hebel in der Resilienz.

Feedback als Wachstumshebel nutzen

Feedback ist eines der wichtigsten Instrumente für Wachstum und Resilienz. So können Sie es effektiv gestalten:

  • Lob gezielt und zeitnah aussprechen: Geben sie direktes und spezifisches Lob, wenn Sie bemerken, dass jemand etwas besonders gut gemacht hat. Statt nur „Gute Arbeit“ zu sagen, könnten Sie sagen: „Du hast das Projekt großartig strukturiert, was uns allen sehr geholfen hat, einen klaren Überblick zu behalten.“ Hier adressierst Du das konkrete (positive) Verhalten und dessen (positive) Auswirkungen.

  • Konstruktives Feedback regelmäßig einbauen: Planen Sie regelmäßige Feedback-Sitzungen ein, in denen Sie positives und wachstumsorientiertes Feedback gibst. Verwende Modelle wie das SBI-Modell (Situation, Behavior, Impact): Beschreibe die Situation, das Verhalten und den Einfluss, den es hatte. Zum Beispiel: „In der Präsentation (Situation) hast du sehr klar und präzise argumentiert (Behavior), was dazu führte, dass alle gut folgen konnten und schnell Entscheidungen getroffen wurden (Impact).“

  • Feedback einholen: Fragen Sie auch aktiv nach Feedback zu Ihrer eigenen Leistung. Nutzen Sie dafür gezielte Fragen wie „Gibt es etwas, das ich als Führungskraft besser machen kann, um Dich bei Deiner Arbeit zu unterstützen?“ Dies zeigt Ihre Offenheit und fördert eine vertrauensvolle Feedbackkultur.

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Stressbewältigung trainieren

Um die Fähigkeit deines Teams zur Stressbewältigung zu stärken, können Sie diese Strategien umsetzen:

  • Pausen und Erholungsphasen bewusst fördern: Achten Sie darauf, dass Ihre Mitarbeitenden regelmäßig Pausen einlegen. Stellen Sie sicher, dass Pausenzeiten eingehalten werden, und ermutigen Sie Ihr Team, kurze Bewegungseinheiten oder Spaziergänge während der Pausen zu machen, um den Kopf freizubekommen. Als Führungskraft sollten Sie selbst mit gutem Beispiel vorangehen.

  • Achtsamkeit einführen: Führen Sie in Ihrem Team einfache Achtsamkeitsübungen ein. Sie könnten beispielsweise jede Woche eine 10-minütige Achtsamkeitssitzung organisieren oder eine kurze Atemübung vor wichtigen Meetings einführen. Achtsamkeitstechniken wie tiefe, bewusste Atmung helfen dem Gehirn, Stress abzubauen und den Fokus zurückzugewinnen. Wenn Sie dies einführen, erhalten Sie möglicherweise zunächst Widerstand. Best Practices zeigen aber den enormen Nutzen, wenn es einmal etabliert ist.

  • Workshops zur Stressbewältigung anbieten: Organisieren Sie Workshops oder kurze Trainings, in denen Techniken zur Stressbewältigung vermittelt werden. Dies könnte Achtsamkeit, progressive Muskelentspannung oder Zeitmanagement-Methoden umfassen, um Überforderung zu vermeiden. Häufig bieten Personalabteilungen hier bereits ein gutes Angebot, das Sie nutzen sollten.

  • Stressoren identifizieren und abbauen: Setzen Sie sich regelmäßig mit Ihrem Team zusammen, um mögliche Stressoren zu identifizieren. Frage aktiv nach: „Was sorgt aktuell für Stress bei euch?“ und besprechen Sie im Team Lösungen, wie sich diese Stressquellen abbauen lassen. Oftmals können klare Priorisierungen und realistische Zeitpläne viel Druck aus dem Arbeitsalltag nehmen. Sehr gut ist hierzu auch die Aufgabeninventur geeignet.

Konkrete Maßnahmen für mehr Resilienz

Durch diese klaren Schritte können Sie als Führungskraft die psychologische Sicherheit Ihres Teams stärken, eine Feedback-Kultur aufbauen und effektive Methoden zur Stressbewältigung etablieren. Sie stärken damit nicht nur die Resilienz Ihres Teams, sondern legen damit auch den Grundstein für langfristige Motivation, Mitarbeiterbindung und Erfolg.

Welche dieser Strategien möchten Sie als erstes in Ihrem Team umsetzen?

Haben Sie Fragen?

  • Schreiben Sie Ihre Frage gerne unten in die Kommentare. Oder:
  • Schreiben Sie mir eine eMail unter [email protected].

Teilen Sie gerne auch Ihre persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema in den Kommentaren.

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