Mythos 4 – Führungskräfte dürfen keine Schwächen zeigen
Stärke schafft Distanz – Menschlichkeit schafft Vertrauen.

Jahrzehntelang galt Stärke als Synonym für Führung. Sicher auftreten, Entscheidungen treffen, keine Zweifel zeigen – das war das Bild. „Ich darf mir keine Blöße geben. Wenn ich Schwäche zeige, verliere ich Respekt.“ Doch genau dieses Ideal erzeugt heute in vielen Führungskräften das Gegenteil von Stärke: Druck, Distanz und innere Erschöpfung. Und es erzeugt Distanz zum Mitarbeiter.

Kernaussagen

  • Der Mythos, dass Führungskräfte keine Schwächen zeigen dürfen, führt zu Distanz, Druck und innerer Erschöpfung.
  • Stärke ohne Menschlichkeit macht einsam – Menschen folgen Menschen, nicht Rollen.
  • Authentizität aktiviert im Gehirn Vertrauen: Spiegelneuronen erzeugen Resonanz und emotionale Sicherheit.
  • Verletzlichkeit ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Ausdruck von Glaubwürdigkeit und Mut.
  • Neurologische Führung verbindet Klarheit und Menschlichkeit – nur so entsteht nachhaltige Wirkung.
  • Wahre Stärke bedeutet, sich zeigen zu dürfen: mit Haltung, Fehlern und Herz.

Stärke ohne Menschlichkeit macht einsam

Wenn Du ständig stark sein musst, verlierst Du die Verbindung zu den Menschen, die Du führen willst. Dein Team sieht eine Fassade – aber keinen Menschen. Und Menschen folgen Menschen, nicht Rollen.

Diese Form von „Stärke“ verhindert Vertrauen. Denn Vertrauen entsteht nicht durch Perfektion oder (gespielte) Stärke, sondern durch Echtheit.

Eine Führungskraft, die nie Schwäche zeigt, vermittelt unbewusst den Eindruck beim Mitarbeiter: „Ich brauche euch nicht.“ Und genau das erzeugt Distanz.

Der neurologische Hintergrund: Authentizität ist das Bindungssignal des Gehirns

Unser Gehirn reagiert auf Authentizität. Wenn wir spüren, dass jemand echt ist, aktiviert das Gehirn die Spiegelneuronen – sie erzeugen emotionale Resonanz. Das schafft Verbindung, Sympathie und Vertrauen.

Fehlt diese Resonanz, erlebt das Gehirn soziale Unsicherheit: „Ich weiß nicht, woran ich bei dir bin.“ Die Folge: Misstrauen, Vorsicht, Zurückhaltung.

Kurz gesagt:

Authentizität öffnet das Gehirn.
Fassade verschließt es.

 

Stärke durch Verletzlichkeit

Zeig Deinem Team nicht Deine Schwäche – aber zeig, dass Du Mensch bist.

Beispielsweise:

  • „Das ist auch für mich herausfordernd – lasst uns das gemeinsam sortieren.“
  • „Ich weiß es im Moment nicht genau – was sind eure Gedanken dazu?“
  • „Ich habe gestern zu schnell entschieden. Das war mein Fehler.“

Solche Sätze lösen kein Mitleid aus, sondern Respekt und Vertrauen. Weil sie das stärkste Führungsprinzip aktivieren: Glaubwürdigkeit.

Neurologische Führung: Stärke und Verletzlichkeit gehören zusammen

In der Neurologischen Führung verbinden sich zwei scheinbare Gegensätze: Klarheit und Menschlichkeit.

Klarheit gibt Richtung. Menschlichkeit schafft Bindung. Beides zusammen ergibt Wirkung:

  • Verstehbarkeit – um Sicherheit zu empfinden,
  • Verbundenheit – um Vertrauen zu entwickeln,
  • Sinnhaftigkeit – um Motivation zu erleben.

Führungskräfte, die beides leben, erzeugen ein Klima, in dem Menschen sich trauen, authentisch, mutig und kreativ zu sein.

Warum Verletzlichkeit ansteckend ist

Wenn Du als Führungskraft zeigst, dass Du nicht unfehlbar bist, ermöglichst Du Deinem Team dasselbe. Das senkt Angst, erhöht psychologische Sicherheit und steigert Teamleistung messbar.

Studien zeigen: Teams mit hoher psychologischer Sicherheit sind bis zu 40 % produktiver
und innovativer – weil sie sich trauen, Risiken einzugehen und Fehler anzusprechen.

Verletzlichkeit ist also kein Risiko. Sie ist der Beginn von Vertrauen.

 

Leadership Training

Leadership-Training Neurologische FührungNeurologische Führung

Dein Führungsverhalten verändert alles – wenn Du verstehst, wie Menschen wirklich ticken. – Dieses Leadership-Training ist Dein nächster Entwicklungsschritt zur exzellenten Führungskraft: fundiert, praxisnah, transformierend.

Hier gibt es mehr Informationen …

Führungsstärke entsteht durch Klarheit

Jetzt geht es nicht darum, dass Du Dich schwach und verletzlich zeigst und so vielleicht den Hilfereflex Deiner Mitarbeiter auslöst. Es geht darum, authentisch zu sein, begangene Fehler zuzugeben, Unwissenheit oder Unsicherheit zuzugeben. Echte Führungsstärke entsteht vor allem dann, wenn Du Orientierung gibst. Dazu braucht es eine glasklare Vision und sehr konsequent daraus abgeleitete Ziele. Das erzeugt Führungsstärke. 

Fazit

Der Mythos, dass Führungskräfte keine Schwächen zeigen dürfen, ist überholt. Wahre Stärke entsteht, wenn Du Mut zur Echtheit hast sowie für Klarheit und Orientierung sorgst.

Denn Vertrauen wächst nicht aus Perfektion,
sondern aus Menschlichkeit.

Neurologische Führung bedeutet: Stark führen heißt, sich zeigen zu dürfen – mit Haltung, Klarheit und Herz.

Wenn Du erleben willst, wie diese Haltung Führung verändert, dann entdecke das Impulstraining Führung geht heute sredna. Ein Tag, der inspiriert, entlastet und verbindet.

Leadership Training

Impulstraining Neurologische FührungFührung geht heute sredna

Potenzial erkennen. Menschen inspirieren. Exzellent führen. – Die Arbeitswelt verändert sich, damit auch Führung. Was früher funktionierte, wirkt heute oft kontraproduktiv. Dieser kompakte Impulstag zeigt, wie moderne Führung wirklich gelingt: gehirnkompatibel, motivierend und klar in der Wirkung. Ein Tag, der Lust macht auf exzellente Führung.

Hier gibt es mehr Informationen …

Welche Frage darf ich Dir beantworten?

  • Schreibe Deine Frage gerne unten in die Kommentare. Oder:
  • Schreibe mir eine eMail unter [email protected].

Teile gerne auch Deine persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema in den Kommentaren.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge und Impulse …

Das PERMA-Modell - Die Macht der Positiven Psychologie für Führungskräfte
Marcus Hein

Das PERMA-Modell – Die Macht der Positiven Psychologie

Kennen Sie das PERMA-Modell? – Ich stelle Ihnen das Modell vor und zeige den Nutzen für Ihren Führungsalltag. Personal- und Fachkräftemangel, Generationen X, Y und Z, Veränderungen sowie  Unsicherheiten durch Globalisierung und Beschleunigung stellen Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Das PERMA-Modell hilft, sie zu beheben. Sie werden noch erfolgreicher.Das PERMA-ModellMartin E. P. Seligman entwickelt das PERMA-Modell seit

Jetzt lesen ...
Die Extrameile gehen - Wie MitarbeiterInnen sich intrinsisch motivieren.
Marcus Hein

Die Extrameile und PERMA

Freuen Sie sich auch über MitarbeiterInnen, die die Extrameile gehen? Vermutlich ja. Und was wir beobachten können ist, dass das dem Mitarbeitenden gar nicht wie die Extrameile vorkommt und er oder sie sogar Freude daran hat. Sofort wünschen wir uns das von allen MitarbeiterInnen. Doch wäre das überhaupt jeder/m möglich? Wir schauen in das PERMA-Modell.

Jetzt lesen ...
Grundprinzipien Neurologische Führung - So gelingt Führung
Marcus Hein

Ergebnisorientierung – Grundprinzip wirksamer Führung

Die Neurologische Führung folgt 9 Grundprinzipien. Eines dieses Prinzipien ist Ergebnisorientierung. Die meisten Führungskräfte werden zustimmen, dass das ein starkes Prinzip motivierender Führung ist. In der Praxis wird dieses Prinzip jedoch höchst selten angewandt. Ergebnisorientierung liefert das Warum „Herr Hein, wie Sie das machen, ist mir egal. Mich interessiert nur das Ergebnis.“ Diesen Satz hörte

Jetzt lesen ...
Ziel und Zielformulierung
Marcus Hein

Der Hauptgrund, warum Zielformulierungen scheitern.

Wenn Ziele nicht erreicht werden, hat das vielfältige Gründe, auch die Zielformulierung. Und zugegeben, die meisten werden ja erreicht. Und wenn nicht, hat man meist genügend Zeit zu überlegen, warum diese Ziele gar nicht erreicht werden konnten. Außerdem werden in der Regel Ziele oft auch soweit nach unten gesetzt, damit sie mit genügend Puffer für

Jetzt lesen ...
Feedback geben und nehmen - Die WWW-Methode
Marcus Hein

Feedback geben mit der WWW-Methode

Feedback in Form von Kritik und/oder Lob und Anerkennung ist im täglichen und beruflichen Leben unumgänglich. Es ist die kommunikative Äußerung eines Bewertungsprozesses in unserem Gehirn. Leider läuft dieser Prozess – unreflektiert – völlig automatisch ab. Die WWW-Methode hilft, diesen Bewertungsprozess zu reflektieren und wachstumsorientiertes Feedback zu geben. Hier stelle ich die Methode vor. Zunächst

Jetzt lesen ...
Nach oben scrollen
Blog - Leadership-Impulse - MARCUS HEIN - Akademie für Neurologische Führung
Impulsletter abonnieren

Impulse für exzellente Führungskräfte.

Ihre Anmeldung

Angaben mit * sind Pflichtangaben.

 

Mit Angabe meiner Daten und Absenden der Anmeldung erkläre ich mich einverstanden, den hier bestellten Newsletter per E-Mail zu erhalten. Meine Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. Weitere ausführliche Informationen in der
Datenschutzerklärung

 
Angaben mit * sind Pflichtangaben.