Delegieren oder selber machen – Neurologische Führung in der Praxis
Delegieren - Neurologische Führung in der Praxis

In der heutigen schnelllebigen und komplexen Arbeitswelt stehen Führungskräfte oft vor der Entscheidung: Delegieren oder selbst machen? Die Anwendung der Grundprinzipien der Neurologischen Führung bietet hier wertvolle Ansätze, um diese Entscheidung nicht nur effizient, sondern auch so zu treffen, dass Mitarbeiter aufblühen und über sich hinauswachsen. So entlasten Sie auch sich selbst.

In der Neurologischen Führung sind neun Grundprinzipien formuliert, die die Erkenntnisse der modernen Führungsforschung, der Neurowissenschaften und Psychologie, sowie ungezählter Best Practices zusammenfasst. Nachfolgend möchte ich diese Grundprinzipien auf die Führungsaufgabe Delegieren anwenden und zeigen, wie Sie wirksam und effizient Aufgaben an Mitarbeiter übergeben.

Verstehbarkeit – Den Auftrag richtig verstehen.

Ein klarer Auftrag ist das A und O erfolgreichen Delegierens. Hier hilft es, sicherzustellen, dass der Mitarbeiter den Auftrag wirklich verstanden hat. Dies gelingt durch:

  • Paraphrasieren: Lassen Sie den Mitarbeiter den Auftrag in eigenen Worten wiederholen. So erkennen Sie sofort, ob alle Punkte klar sind und können ggfs. weitere Informationen zur Verfügung stellen oder korrigieren.
  • Fragen zur Umsetzung stellen: Stellen Sie gezielte Fragen zur geplanten Vorgehensweise: Wie wollen Sie vorgehen? Was wären für Dich die ersten sinnvollen Schritte?  Dies fördert das Verständnis und gibt Ihnen die Möglichkeit, Missverständnisse frühzeitig zu klären. Sie können auch den Mitarbeiter Fragen stellen lassen, an denen Sie erkennen, ob sie oder er den Auftrag verstanden hat.

Fokussierung – Auf das Ergebnis konzentrieren

Häufig beschreiben Führungskräfte beim Delegieren den Prozess, also was wie zu tun ist. Beschreiben Sie besser das gewünschte Ergebnis der Aufgabe klar und präzise. Der Weg zum Ziel kann je nach Reifegrad des Mitarbeiters variieren und möglichst selbst entwickelt werden:

  • Prozess überlassen: Je erfahrener der Mitarbeiter, desto mehr Freiheit können Sie bei der Prozessgestaltung lassen. Dies fördert Eigenverantwortung und Kreativität, lässt den Mitarbeiter weiter wachsen.

Partizipation – Verantwortung teilen

Ermöglichen Sie dem Mitarbeiter, eigenständig zu arbeiten, indem Sie loslassen und den Weg freigeben:

  • Reifegrad berücksichtigen: Je nach Erfahrung des Mitarbeiters können Sie mehr oder weniger Verantwortung übergeben. Geben Sie eher etwas zu viel Freiraum, vor allem in Bereichen, die nicht wirklich kritisch sind.
  • Verantwortung delegieren: Übertragen Sie nicht nur Aufgaben, sondern auch die Verantwortung für das Ergebnis. Dies steigert die Motivation und das Engagement.

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Feedback – Regelmäßig und positiv

Regelmäßiges Feedback ist essenziell, um den Fortschritt zu begleiten und Motivation zu erhalten. Kontrolle und Feedback sind bei einzeln delegierten Aufgaben essentiell, damit der Mitarbeiter weiß, dass Ihnen diese Aufgabe wichtig ist und Sie diese nicht nur delegiert haben, um sie selbst loszuwerden.

  • Positives Feedback: Fokussieren Sie sich vor allem auf positives Feedback. Dies stärkt das Selbstvertrauen und die Leistungsmotivation des Mitarbeiters.

Verbundenheit: Unterstützung und Wertschätzung

Stärken Sie das Gefühl der Verbundenheit im Team durch:

  • Gemeinsame Aufgaben: Lassen Sie Aufgaben, wenn möglich, gemeinsam mit anderen erledigen. Dies fördert Teamarbeit und Zusammenhalt. Beachten Sie aber auch hier die individuellen Denk- und Motivationsstrategien.
  • Unterstützung anbieten: Zeigen Sie, dass Sie für Fragen und Unterstützung zur Verfügung stehen. Richten Sie ggf. hierzu Jour Fixe ein.
  • Bedeutung des Mitarbeiters erklären: Machen Sie dem Mitarbeiter klar, welche bedeutsame Rolle er im Team und für die Erreichung der Ziele spielt. Jetzt wird ihr Mitarbeiter aufblühen und über sich hinauswachsen.

Sinnhaftigkeit – Den Nutzen aufzeigen

Heben Sie den Nutzen der Aufgabe hervor. Dabei ist insbesondere der Nutzen für Andere entscheidend. Denn Menschen wollen für Andere bedeutsam sein. Dies schafft Sinnhaftigkeit und motiviert:

  • Nutzen betonen: Zeigen Sie, wie die Arbeit des Mitarbeiters anderen hilft und zum Gesamterfolg beiträgt. Möglicherweise können Sie auch Auswirkungen aufzeigen, wenn die Aufgabe nicht exzellent erledigt wird und Andere dadurch Schaden nehmen oder weniger produktiv sein können.

Vertrauen – Zutrauen und Loslassen

Vertrauen ist die Basis erfolgreicher Delegation:

  • Zutrauen schenken: Zeigen Sie dem Mitarbeiter, dass Sie ihm die Aufgabe zutrauen und auf seine Fähigkeiten vertrauen. Dies gilt insbesondere, wenn es um herausfordernde Aufgaben geht.
  • Loslassen: Vermeiden Sie übermäßige Kontrolle und schenken Sie Vertrauen in die Selbstständigkeit des Mitarbeiters. Vermitteln Sie dennoch das Gefühl, dass Ihnen die Erledigung wichtig ist.
  • Anspruchsvolle Aufgaben delegieren: Trauen Sie dem Mitarbeiter auch anspruchsvolle Aufgaben zu. Dies fördert das Wachstum und die Entwicklung des Mitarbeiters.

Stärken & Talente: Stärkenorientierte Delegation

Delegieren Sie Aufgaben nach den Stärken und Talenten des Mitarbeiters:

  • Stärkenorientierung: Lassen Sie den Mitarbeiter Aufgaben übernehmen, in denen er seine Stärken einbringen und weiterentwickeln kann. Er erlebt sich selbst dann als stark. Und das stärkt seine Selbstwirksamkeitsüberzeugung und lässt ihn weiter wachsen.

Positive Emotionen – Motivation und Sicherheit

Fördern Sie positive Emotionen im Arbeitsumfeld:

  • Mut zusprechen: Ermutigen Sie den Mitarbeiter, neue Herausforderungen anzunehmen. Sorgen Sie dafür, dass er die Erfahrung macht, Aufgaben erledigen zu können, die er selbst nicht für möglich gehalten hat. So entwickeln sich starke Mitarbeiter.
  • Psychologische Sicherheit: Schaffen Sie eine Umgebung, in der der Mitarbeiter keine Angst vor Fehlern haben muss. Es geht nicht darum, möglichst viele Fehler zuzulassen. Aber es geht darum, einen sicheren Rahmen zu schaffen.
  • Erfolge feiern: Feiern Sie (auch kleine) Erfolge gemeinsam. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und die Motivation. Dies müssen nicht große Parties sein. Aber sich gemeinsam über einen Erfolg zu freuen, sorgt für ein tolles Miteinander und Engagement für weitere Herausforderungen.

Die Anwendung dieser Prinzipien der Neurologischen Führung hilft nicht nur dabei, effizient zu delegieren, sondern auch die Mitarbeiter zu motivieren und zu entwickeln. So schaffen Sie eine produktive und positive Arbeitsatmosphäre, in der sich jeder Mitarbeiter wertgeschätzt und verstanden fühlt.

Haben Sie Fragen?

  • Schreiben Sie Ihre Frage gerne unten in die Kommentare. Oder:
  • Schreiben Sie mir eine eMail unter info@marcus-hein.de.

Teilen Sie gerne auch Ihre persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema in den Kommentaren.

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