Leaders Eat First – Gute Chefs essen zuletzt

Warum manche Team funktionieren – und andere nicht.

Simon Sinek. Redline Verlag, München. 2017

Simon Sinek untersucht in seinem Buch Leaders Eat Last, was großartige Führung ausmacht und warum einige Teams mit hoher Loyalität, Motivation und Produktivität arbeiten, während andere von Misstrauen, Angst und Unsicherheit geprägt sind. Seine zentrale These ist, dass wahre Führung auf dem Schutz und der Fürsorge für das Team basiert – so wie es in erfolgreichen Organisationen und in der Natur vorkommt.

Kernpunkte des Buches

Das „Circle of Safety“-Konzept

Sinek beschreibt, dass in erfolgreichen Organisationen ein Sicherheitskreis (Circle of Safety) existiert. Führungskräfte schaffen eine Umgebung, in der sich ihre Mitarbeiter sicher fühlen und aufeinander verlassen können. In solchen Teams haben Menschen keine Angst vor internen Bedrohungen wie Konkurrenz oder Schuldzuweisungen. Stattdessen konzentrieren sie sich auf ihre eigentliche Arbeit und darauf, äußere Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.

Biologie der Führung: Die vier entscheidenden Chemikalien

Sinek erklärt die neurologischen und hormonellen Grundlagen von Vertrauen, Zusammenarbeit und Erfolg:

  • Endorphine: Sie helfen uns, Schmerzen zu ignorieren und durchzuhalten.
  • Dopamin: Belohnt zielgerichtetes Verhalten, kann aber süchtig machen (z. B. durch kurzfristige Erfolge oder externe Belohnungen).
  • Serotonin: Fördert das Gefühl der Zugehörigkeit und wird bei Anerkennung oder Respekt ausgeschüttet.
  • Oxytocin: Hormon der Bindung und des Vertrauens; entsteht durch soziale Interaktionen und echte Fürsorge.

Gute Führungskräfte fördern die Ausschüttung von Serotonin und Oxytocin in ihren Teams, indem sie langfristige Beziehungen aufbauen, Wertschätzung zeigen und Vertrauen schenken.

Führung bedeutet, andere an erste Stelle zu setzen

Der Titel des Buches Leaders Eat Last stammt aus der US-Militärkultur, wo Offiziere ihre Soldaten zuerst essen lassen. Diese Haltung symbolisiert, dass Führungskräfte sich um ihr Team kümmern sollten, bevor sie an sich selbst denken. Sinek kritisiert Unternehmen, in denen kurzfristige Gewinne über das Wohl der Mitarbeiter gestellt werden. Nachhaltige Unternehmen haben Führungskräfte, die Verantwortung übernehmen und sich für ihr Team einsetzen.

Die Gefahren kurzfristiger Anreize

Sinek warnt vor kurzfristig orientierter Führung, die sich nur auf Zahlen und Boni konzentriert. Unternehmen, die auf rein kurzfristige Belohnungen setzen (z. B. durch aggressive Zielvorgaben oder Leistungsdruck), riskieren eine toxische Kultur und sinkende Loyalität. Echte Führung bedeutet hingegen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Menschen langfristig motiviert sind.

Wie man eine Kultur des Vertrauens schafft

Laut Sinek sind Vertrauen und Loyalität keine Zufallsprodukte, sondern das Ergebnis bewusster Entscheidungen der Führungskräfte. Dazu gehören:

  • Klare Werte und Prinzipien, die gelebt werden.
  • Investition in das Wohl der Mitarbeiter, z. B. durch Entwicklungsmöglichkeiten oder flexible Arbeitsbedingungen.
  • Eine Unternehmenskultur, die Fehler als Lernchance betrachtet und psychologische Sicherheit bietet.
  • Langfristige Entscheidungen, die das Unternehmen und seine Mitarbeiter nachhaltig stärken.

Leaders Eat Last ist eine leidenschaftliche Aufforderung zu einer menschlicheren Führung. Sinek zeigt, dass Unternehmen und Teams erfolgreicher sind, wenn Führungskräfte Verantwortung übernehmen, ihre Mitarbeiter unterstützen und eine Kultur des Vertrauens und der Sicherheit schaffen. Der Schlüssel zum langfristigen Erfolg liegt nicht in kurzfristigen Gewinnen, sondern in nachhaltigen Beziehungen und echter Fürsorge für das Team.

Die zentrale Botschaft: Gute Führung bedeutet, zuerst an andere zu denken – und langfristig profitiert auch die Führungskraft selbst davon.

 

Wie passen die Erkenntnisse des Buches zur Neurologischen Führung?

Ich zeige Ihnen die wichtigsten Parallelen:

1. Circle of Safety → Prinzip der Verbundenheit & psychologische Sicherheit

  • Sinek beschreibt, dass Führungskräfte einen Sicherheitskreis (Circle of Safety) schaffen müssen, in dem sich Mitarbeitende sicher fühlen und aufeinander verlassen können.
  • Dein Prinzip der Verbundenheit betont genau diese Notwendigkeit: Menschen brauchen ein Zugehörigkeitsgefühl und ein Umfeld, in dem sie wertgeschätzt werden.
  • In der Neurologischen Führung bedeutet das: Eine Kultur des Vertrauens, in der Fehler nicht bestraft, sondern als Lernchancen gesehen werden, sorgt für eine stärkere emotionale Bindung an das Team und das Unternehmen.

Biologie der Führung → Positive Emotionen & Neurochemische Grundlagen

Sinek beschreibt die Bedeutung der Neurochemie für Führung und Motivation:

  • Serotonin & Oxytocin fördern Loyalität, Zusammenarbeit und Vertrauen – sie entstehen durch Anerkennung und zwischenmenschliche Verbundenheit.
  • Dopamin & Endorphine können kurzfristige Leistung pushen, aber wenn sie isoliert eingesetzt werden (z. B. durch reine Zielorientierung), kann das negative Folgen haben.
  • Das Modell Neurologische Führung berücksichtigt genau diese Aspekte, indem es betont, dass Positive Emotionen und neurobiologisch fundierte Motivationsmechanismen entscheidend für nachhaltige Führung sind.

Führung bedeutet, andere an erste Stelle zu setzen → Vertrauen & Wertschätzung

  • Sineks zentrale Botschaft ist, dass Führungskräfte sich für ihre Mitarbeitenden einsetzen müssen und nicht nur an sich selbst oder kurzfristige Gewinne denken dürfen.
  • Dein Prinzip des Vertrauens sagt genau dasselbe: Führungskräfte müssen durch ihr Verhalten zeigen, dass sie es ernst meinen und ihre Mitarbeitenden nicht manipulieren.
  • Die Grundprinzipien der Neurologischen Führung  Feedback & Würdigung passen ebenfalls perfekt zu Sineks Idee, dass Anerkennung und ein echtes Interesse an den Mitarbeitenden entscheidend für langfristige Loyalität sind.

Die Gefahren kurzfristiger Anreize → Fokus auf langfristige Motivation

  • Sinek kritisiert kurzfristige Belohnungssysteme und die Jagd nach Boni, da sie die langfristige Motivation zerstören.
  • Die Neurologische Führung betont, dass nachhaltige Motivation nicht durch extrinsische Anreize (z. B. Geld, kurzfristige Zielvorgaben), sondern durch intrinsische Motivation und Stärkenorientierung entsteht.

Kultur des Vertrauens schaffen → Partizipation & Sinn

  • Sinek argumentiert, dass Unternehmen durch klare Werte, Transparenz und langfristige Investitionen in ihre Mitarbeitenden eine vertrauensvolle Kultur schaffen müssen.
  • Neurologische Führung greift genau diese Aspekte auf:
    • Partizipation: Mitarbeitende müssen zu Beteiligten gemacht werden, damit sie sich mit dem Unternehmen identifizieren.
    • Sinn & Vision: Menschen arbeiten nicht nur für Geld, sondern brauchen eine sinnvolle Aufgabe, die sie als wertvoll erleben.

Sineks Buch liefert eine starke Bestätigung für das Modell der Neurologischen Führung. Viele seiner Argumente lassen sich direkt in die Neurologischen Grundprinzipien einordnen. Die zentralen Botschaften – Sicherheit, Vertrauen, Wertschätzung, langfristige Motivation und emotionale Bindung – entsprechen genau diesen neurobiologischen Erkenntnissen.

Simon Sinek: Leaders Eat LastÜber Simon Sinek

Simon Sinek (born 1973) is an optimist. He teaches leaders and organizations how to inspire people. From members of Congress to foreign ambassadors, from small businesses to corporations like Microsoft and 3M, from Hollywood to the Pentagon, he has presented his ideas about the power of why. He has written two books, Leaders Eat Last and Start With Why and is quoted frequently by national publications. Sinek also regularly shares 140 characters of inspiration on Twitter (@simonsinek)

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