Führung und Gesundheit - Unser Konzept

Führung und Gesundheit - Unser Konzept

Die Krankenquote ist in Deutschland von 3,2 Prozent in 2007 auf 6,2 Prozent in 2023 gestiegen. Jedes Prozent Krankenquote kostet je nach Branche zwischen 500 und über 1.000 Euro pro Mitarbeiter und Jahr. Insgesamt entstehen laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in 2023 Produktionsausfallkosten in Höhe von 128 Mrd. Euro und ein Ausfall an Bruttowertschöpfung von 220 Mrd. Euro, Tendenz weiter steigend.

Krankheit wird zum Kostenfaktor – zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit

Entwicklung der Krankenquote

Entwicklung der Diagnosegruppen

Sondereffekt in und nach Corona

Krank oder gesund?Der sprunghafte Anstieg der Krankenquote lässt sich kontrovers und vielfach beantworten:

  • Während der Corona-Jahre 2020 und 2021 schützten sich die Menschen vor Infektionen. Damit schwächten wir das menschliche Immunsystem, das in den darauffolgenden Jahren überfordert war. Dies erklärt die Verdreifachung der Atemwegserkrankungen in 2022 und 2023.
  • In 2020 und 2021 wurde den Mitarbeitenden nahegelegt, bei jedem kleinsten Verdacht zuhause zu bleiben, um das Virus nicht weiter zu verbreiten und die Kolleginnen und Kollegen nicht zu gefährden.
  • Mitarbeitende lernten in den Coronajahren, dass es auch möglich ist, von zuhause oder mobil zu arbeiten. Während zahlreiche Unternehmen dies einschränkten, wurde möglicherweise verstärkt zur Krankmeldung gegriffen.

Generelle Entwicklung der Krankenquote und psychische Erkrankungen

Selbstwirksamkeit stärken: Der unterschätzte Hebel für Leistung und Gesundheit im TeamÜber den Corona-Effekt hinaus ist zu beobachten, dass bereits bis 2020 die Krankenquote relativ kontinuierlich um insgesamt einen Prozentpunkt gestiegen ist. Der Haupttreiber ist die Diagnosegruppe „Psychische und Verhaltensstörungen“. Dies setzt sich während und nach der Corona-Zeit fort.  Kriege, Krisen und wirtscahftliche Ängste tragen ganz wesentlich dazu bei. Allerdings muss auch genannt werden, dass die Stressverarbeitskompetenz der Menschen immer weiter sinkt und stressbedingte Erkrankungen sowie Depression und Burnout deutlich zunehmen.

Es liegt uns fern, den Unternehmen und Führungskräften irgendeine Schuld an der Entwicklung zuzuweisen. Aber Unternehmen und Arbeit könnten zu einer Quelle psychischer Stabilität und eines sinnerfüllten Lebens werden. Resilienz, Psychoneuroimmunologie sowie Modelle der psychischen Sicherheit zeigen positive Auswirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden. Ganz nebenbei fördert das auch die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden.

Was macht krank? - Was hält gesund?

Wir müssen natürlich die Frage stellen, was die Gesundheit der Mitarbeitenden gefährdet. Aus unserer Sicht ist aber die andere Frage viel wesentlicher: Was hält gesund?

In den 1970er Jahren stellte Aaron Antonovsky die Frage: Was hat diese Menschen gesund erhalten? Bislang – und auch heute noch – suchte man nach Ursachen für Krankheit und was zur Heilung und Genesung beigetragen werden kann. 

Ebenfalls in den 1970er Jahre fragte Martin Seligman erstmals, wie Leben gelingen könnte. Er forschte bis dahin an psychischen Störungen, insbesondere an Depression. Mit der positiven Psychologie gründete er eine erweiterte Forschungsrichtung.

Beiden Disziplinen ist jedoch gemein, dass sich damit erheblich weniger Geld verdienen lässt, als mit den Disziplinen der Pathogenese und der defizitorieniterten Psychologie.

Gesunde Führung - Führung & Gesundheit - Der unbekannte Einfluss der FührungskraftIn den jüngeren Jahren treten weitere Forschungsbereich hinzu, wie die Epigenetik und die Psychoneuroimmunologie. Auch das Modell der psychosozialen Sicherheit ist hier zu nennen. Viel älter sind Resilienzmodelle, die helfen zu verstehen, wie Menschen widerstandsfähig werden können.

Alle Gesundheitsmodelle lassen sich in konkretes Führungsverhalten integrieren.

In mein Modell der Neurologischen Führung sind alle Erkenntnisse der Gesundheitsmodell integriert. Die neun Grundprinzipien der Neurologischen Führung berücksichtigen diese Erkenntnise umfassend.

So lassen sich für den Führungsalltag unmittelbar konkretes Führungsverhalten ableiten, was wir regelmäßig in Training und Coaching tun.

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